Bild nicht mehr verfügbar.

Google Workspace

Foto: DENIS CHARLET / REUTERS

Im Rahmen der Entwicklerkonferenz I/O hat Google erst unlängst eine ganze Reihe von Neuerungen für sein Unternehmensangebot Google Workspace vorgestellt. Trotzdem gibt es jetzt schon wieder Neues zu berichten, und diese betreffen auch direkt Privatnutzer.

Workspace geöffnet, irgendwie

Künftig werde der Google Workspace allen zur Verfügung stehen – also auch Privatnutzern. Was man mit dieser etwas verwirrenden Überschrift meint, zeigt sich erst bei etwas näherer Betrachtung. Konkret bedeutet dies, dass man den offiziellen Startschuss für die Integration diverse Google-Dienste unter dem Dach von Gmail gibt – und damit auch für den Wechsel vom alten Hangouts zu Google Chat.

Wer in Gmail also jetzt die Google-Chat-Funktionalität über die Einstellungen aktiviert, der bekommt nicht nur Zugriff auf den zuvor Unternehmenskunden vorbehaltenen Hangouts-Nachfolger, es gibt auch ein neues Interface in Gmail, bei dem Chat, Meet und Co in der linken Spalte prominent platziert werden. Was die aktuelle Ankündigung noch einmal verwirrender macht: Genau genommen ging das schon seit einigen Wochen, wenn man nur wusste, wo man suchen musste. Insofern ist der Blogeintrag wohl als Zeichen der Verfügbarkeit für alle zu verstehen.

Chat statt Hangouts

Auf den ersten Blick ändert sich dadurch für die Nutzer recht wenig, Google Chat nutzt nicht nur die gleiche Infrastruktur wie Hangouts, es sieht auch sehr ähnlich aus. Allerdings bietet es auch einige zusätzliche Features wie etwa die Möglichkeit Dateien aus Google Docs und Sheets direkt einzubinden und auch zu bearbeiten. Auch sonst gibt es einige Verzahnungen mit anderen Google-Programmen wie Gmail selbst.

So oder so ähnlich soll die Spaces-Ansicht einmal aussehen.
Grafik: Google

Die nächste Ausbaustufe soll dann aber im Sommer folgen: Dann soll nämlich unter dem Namen Spaces all das in ein neues User Interface zusammengeführt werden. Damit sieht das ganze dann eher schon wie ein Slack- oder Microsoft-Teams-Konkurrent aus. Google denkt dabei aber nicht nur an Unternehmensinteressen, auch für Familien könne es durchaus interessant sein, hier etwa gemeinsam Reisen zu planen, betont das Unternehmen.

Verschlüsselung

Fast schon am Rande erwähnt Google dann noch ein neues Angebot, das für viele Firmen wohl von deutlich größerer Relevanz sein dürfte: Nämlich die Möglichkeit die eigenen Daten clientseitig zu verschlüsseln. Dabei erhalten dann Unternehmen die vollständige Kontrolle über die verwendeten Schlüssel. Die Folge: Auch Google selbst hat dann keinerlei Einblick mehr in die solcherart in der Cloud gespeicherten Daten.

Verschlüsselte Dateien im Google Drive anlegen.
Grafik: Google

Um dies zu ermöglichen, braucht es vorerst noch die Nutzung eines eigenen Partnerservices, der sich um die Schlüsselverwaltung kümmert. Zum Start werden dabei Flowcrypt, Futurex, Thales und Virtru unterstützt. In Zukunft sollen aber auch entsprechende APIs veröffentlicht werden, über die eigene Lösungen entwickelt werden können.

Die clientseitige Verschlüsselung soll in den kommenden Wochen in den Betatest gehen. An diesem können nur Kunden von Google Workspace Enterprise Plus oder Google Workspace Education Plus teilnehmen. Zum Start beschränkt sich der Support auf Google Drive, Docs, Sheets und Slides. Langfristig will man dieses Feature aber auch für andere Komponenten wie Gmail oder Google Calendar implementieren. (apo, 15.06.2021)