In die ohnehin schon stressige Schulzeit fällt für Teenager auch jene Phase, in der man beginnt, die eigene Sexualität zu entdecken: Der erste Kuss, das erste Mal, die erste Beziehung fallen für viele in diesen Zeitraum. Das läuft schon nicht immer einfach ab. Wenn man dann noch queer ist, ist alles oft viel komplizierter. Ängste, Scham, Verdrängung kommen in einem hoch, weil man irgendwie nicht auf das andere Geschlecht steht wie Freundinnen oder Freunde, oder weil man draufkommt, dass man sich mit seinem biologischen Geschlecht nicht identifiziert.

Im Zuge des Hosi-Projekts "FLAG Included" werden in Österreich im Pride Month Schulen mit Regenbogenfahnen geschmückt, um Akzeptanz zu vermitteln. Viele queere Schülerinnen und Schüler wurden oder werden in ihrer Schulzeit aufgrund ihrer sexuellen Orientierung von anderen gemobbt.
Foto: APA/HOSI/PHILIP BAUER

Wenn man als Bursche nur mit den Mädels abhängt, ist man schon eine "Schwuchtel", wenn man als Mädchen kurze Haare trägt, eine "Kampflesbe". Früher hat man sich deswegen oft versteckt, man hat sich kaum jemandem in der Schulzeit anvertraut, dass man queer ist, weil sich diese Info sonst wie ein Lauffeuer in der Schule verbreitete hätte und man möglicherweise Schikanen von Mitschülerinnen, Mitschülern, aber auch von Lehrkräften hätte ertragen müssen. Beschimpfungen und Mobbing gegenüber queeren Menschen finden heute noch im Schulsystem statt.

Schule ist für alle da

Um dem ein kleines Stückchen entgegenzuwirken und Schülerinnen und Schülern aus der LGBTIQ+-Community zu zeigen, dass sie akzeptiert sind und einen Safe Space in der Schule haben, hat die Homosexuellen-Initiative Hosi, das Projekt "FLAG Included" ins Leben gerufen. Schulen in ganz Österreich werden dazu aufgerufen, die Regenbogenfahne während des Pride Month zu hissen, als Zeichen für einen inklusiven und Mobbing-freien Schulraum. Auch wenn im Bereich von queeren Schülerinnen und Schülern und in puncto Diskriminierung noch viel mehr getan werden sollte, ist es ein wichtiges und schönes Zeichen, wie die STANDARD-Community schreibt:

Denn nicht alle Erfahrungen als queere Person in der Schule müssen negativ sein. Da gibt es Situationen, wo schwul, lesbisch, bi, non-binary, trans überhaupt kein Thema ist oder wo sich Lehrkräfte, Freunde und Freundinnen für einen einsetzen, falls es zu Diskriminierungen durch andere kommt.

Ihre Schulerfahrungen?

Wie haben Sie die Schulzeit als queere Person erlebt? Hatten Sie sich in der Schule geoutet, und wenn nicht, warum? Was können Schulen machen, um queere Schülerinnen und Schüler zu unterstützen? (rec, 17.6.2021)