Der Maestro findet seinen Meister.

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Roger Federer gratulierte seinem jungen Gegner am Netz mit einem gequälten Lächeln, winkte freundlich ins Publikum und schlich in die Katakomben. Bei der Rückkehr auf seinen geliebten Rasen unterlag der Tennis-Superstar in Halle (Deutschland) dem erst 20-jährigen Kanadier Felix Auger-Aliassime mit 6:4, 3:6, 2:6, beim ATP-Turnier war für den Schweizer schon im Achtelfinale Schluss. Die Sorgen im Lager des Maestros dürften größer werden.

Für Federer, der zuletzt bei den French Open nach seinem Achtelfinaleinzug gegen Dominik Koepfer ausgestiegen war, um sich nach zwei Knieoperationen und langer Pause für die Rasensaison zu schonen, hat nun einen weiteren Rückschlag mit Blick auf das Highlight in Wimbledon zu verkraften.

Partie kippte

Federer unterliefen wie beim Auftaktspiel gegen Ilja Iwaschka (Belarus) leichte Fehler mit der Vorhand, die sein Gegner zunächst trotz einiger Möglichkeiten zu selten bestrafen konnte. "Auf Rasen will ich mein bestes Tennis zeigen", hatte Federer vor dem Turnierstart gesagt. Das gelang nicht, der erste Satz ging in seinem deutschen "Wohnzimmer" aber dennoch an den 20-maligen Grand-Slam-Sieger.

Auger-Aliassime holte sich den umkämpften zweiten Satz, im dritten Durchgang gelangen dem Youngster zwei schnelle Breaks zum 3:0. Federer, der mit zehn Titeln Rekordsieger in Halle ist, fand nicht mehr ins Match zurück, fügte sich in die Niederlage und war nach 1:45 Stunden geschlagen.

"Das ist ein unglaublicher Sieg. Das habe ich nicht erwartet", sagte Auger-Aliassime nach seiner Premiere gegen Federer: "Es war eine große Ehre, gegen ihn zu spielen. Ich habe immer gedacht, dass er aufhört, bevor ich groß rauskomme."

Auger-Aliassime trifft im Viertelfinale auf den Amerikaner Marcos Giron, der Jan-Lennard Struff 6:7 (1:7), 6:3, 6:4 schlug. Struff hatte am Vortag überraschend den Weltranglistenzweiten Daniil Medwedew (Russland) besiegt. (sid, red, 16.6.2021)