Italien, Kroatien und Griechenland: Wenn Österreicher im Sommer ins Ausland wollen, dann überwiegend ans Meer.

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Heuer werden hierzulande wieder öfter die Koffer gepackt. In diesem Jahr planen 61 Prozent der Österreicher einen Urlaub, nachdem der Anteil im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie auf bloß 41 Prozent abgesackt war. Im Jahr zuvor lag der Wert noch bei 70 Prozent. Das geht aus dem Urlaubsbarometer der Europ Assistance hervor, der auf einer repräsentativen Umfrage in 14 Ländern beruht.

Dennoch wollen acht von zehn Österreichern heuer bei Urlauben sparen, gemäß der Umfrage wollen sie heuer mit 2.088 Euro für Reisen ausgeben. Das sind um etwa 21 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Trotzdem zählen sie damit in Europa nach der Schweiz zu den spendabelsten Nationen, denn im europäischen Mittel werden bloß 1.556 Euro für Urlaubsreisen budgetiert.

Verändertes Reiseverhalten

"Reisen ist und bleibt ein Grundbedürfnis", sagt Besim Akinci, Österreich-Chef von Europ Assistance. Für die unmittelbare Zeit nach der Pandemie erwartet er einen starken Nachholbedarf, mittelfristig sei aber von einem verändernden Reise- und Urlaubsverhalten auszugehen. Was das bedeutet? "Die Menschen sehnen sich nach mehr Tiefgang und Transparenz", erklärt Akinci. "Reisen sollen einen echten Mehrwert bringen, ökologischer werden und mehr Individualität versprühen."

Als Corona-Vorsichtsmaßnahme Urlaub im eigenen Land zu machen, können sich 66 Prozent der befragten Österreicher, 29 Prozent haben sich heuer bereits für einen Sommerurlaub in der Heimat entschieden. Bei den beliebtesten Auslandsdestinationen hat sich durch die Pandemie nicht viel verändert: 23 Prozent der Österreicher zieht es nach Italien, 14 Prozent nach Kroatien und zehn Prozent nach Griechenland.

Weiterhin düster sieht es allerdings für den Städtetourismus in diesem Jahr aus. Jeder zweite Österreicher will zumindest einen Urlaub am Strand verbringen und 59 Prozent wollen aufs Land oder in die Berge. Das Angebot an Weltreisen und Kreuzfahrten ist derzeit gering und wird auch wenig nachgefragt.

Späte Buchungen

Bei den Buchungen sind die Österreicher heuer aber spät dran, Noch nie gab es so viele Last-Minute-Entscheidungen wie in diesem Jahr. Eine fixe Reise hatten zum Zeitpunkt der Befragung nur 37 Prozent der Österreicher gebucht. Zwei Drittel wollen mit dem Auto verreisen, 25 Prozent nehmen das Flugzeug und 16 Prozent den Zug. Für das Auto sprechen sich die Befragten auf Grund von Bequemlichkeit und der Verringerung des Infektionsrisikos aus.

Zum Thema Impfung befragt, geben 76 Prozent der österreichischen Teilnehmer an, sich auf jeden Fall immunisieren lassen zu wollen. 63 Prozent sprechen sich für einen länderübergreifenden Impfpass aus, 39 Prozent der Befragten würden für eine Auslandsreise sogar eine Quarantäne auf sich nehmen. Tracking mit einer App lehnen 23 Prozent der Befragten ab. Beim Impfpass gibt es Sorgen bezüglich Datenschutz und Handhabung. (red, 17.6.2021)