Julia Becker, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Funke-Mediengruppe.

Foto: Funke Mediengruppe

Der Deal ist fixiert: Die deutsche Funke-Mediengruppe bekommt eine neue Gesellschafterstruktur – DER STANDARD berichtete.

Der Familienstamm Grotkamp – Petra Grotkamp, Julia Becker, Nora Marx und Niklas Wilcke – hat mit Wirkung von Anfang 2024 die Anteile der Familienstämme Schubries und Holthoff-Pförtner gekauft und übernimmt zu diesem Zeitpunkt 100 Prozent der Funke-Mediengruppe, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung. Die Transaktion werde in zwei Stufen vollzogen, die unternehmerische Führung geht sofort an die Familie Grotkamp über, der Anteilserwerb erfolgt zum 2.1.2024.

Kartellvorbehalt in Österreich

Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht im Hinblick auf die österreichischen Wettbewerbsbehörden noch unter Kartellrechtsvorbehalt.

In Österreich gehören 50 Prozent an der "Kronen Zeitung" und 49,44 Prozent am "Kurier" – vereint in Österreichs größtem Verlagskonzern Mediaprint – einer Holdingfirma der Funke-Gruppe. An dieser WAZ Ausland Holding hält seit Jahreswechsel 2018/19 Immobilienmilliardär René Benko 49 Prozent, die übrigen Anteile liegen bei der Funke-Gruppe.

Die Funke-Gruppe ist mit rund 1,2 Milliarden Euro Umsatz einer der größten Verlagskonzerne Deutschlands.

Das "Manager Magazin" hat im Zusammenhang mit der Arrondierung der Funke-Anteile berichtet, damit würde auch Funke-Geschäftsführer Michael Wüller abgelöst. Das Thema Management behandelte die Aussendung zur Anteilsübernahme nicht. Wüller ist einer von zwei Vertretern der Funke-Gruppe im Gesellschafterausschuss des "Krone"-"Kurier"-Verlagskonzerns Mediaprint; der Ausschuss ist das zentrale Entscheidungsgremium des österreichischen Zeitungsriesen.

Die Funke-Gruppe erklärt die Anteilsübernahme mit der "von allen Gesellschafter-Stämmen gesehenen Notwendigkeit klarer Gesellschafter- und Führungsverhältnisse in einer sich verschärfenden Marktsituation". (red, 17.6.2021)