Im heurigen Februar kamen in Österreich um acht Prozent mehr Babys zur Welt als im Februar 2020.

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Nach dem Corona-bedingten Geburtenknick gegen Ende des vergangenen Jahres folgte heuer zu Jahresbeginn ein kleiner Babyboom. Im Monatsvergleich zu 2020 kamen im Februar 2021 in Österreich sogar um acht Prozent mehr Kinder zur Welt. Das ist ein deutliches Plus in der sonst seit drei Jahren rückläufigen Geburtenrate. Jüngste verfügbare Daten weisen darauf hin, dass auch es im März mit der Geburtenrate aufwärts ging, wie das Ö1-"Frühjournal" am Freitag berichtete.

Laut einer Analyse des Bevölkerungswissenschafters Thomas Sobotka von der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) haben im Vorjahr viele Paare bei Ausbruch der Pandemie ihre Kinderwünsche verschoben. Neben generellen gesundheitlichen Bedenken und einer unsicheren Wirtschaftslage habe vor allem die Mehrbelastung von Frauen in der Krise die Familienplanung beeinflusst. Allerdings nur bis nach dem ersten Lockdown im Frühling, wie die nun gestiegenen Geburtenzahlen belegen.

Ältester Vater 96 Jahre

Im Vorjahr gab es in Österreich 83.493 Geburten, das waren um 1,7 Prozent weniger als 2019. Die Ausnahme war Kärnten, wo um 1,6 Prozent mehr Babys geboren wurden als im Jahr davor. Die jüngste Mutter im Vorjahr war 13 Jahre alt, der jüngste Vater 14. Die älteste Mutter war laut Statistik Austria 58 Jahre alt, der älteste Vater 96.

In Europa entwickelten sich die Geburtenraten im Vorjahr unterschiedlich – teils wurden bereits bestehende Tendenzen rückläufiger Geburten verstärkt, teils kam es zu abrupten Einbrüchen. Am stärksten war der Geburtenrückgang dabei in jenen Staaten, die in der ersten Welle der Pandemie zunächst hohe Infektionszahlen und Todesfälle zu beklagen hatten.

Starker Rückgang in Spanien

In Spanien betrug der Geburtenrückgang sowohl im Dezember 2020 als auch im Jänner 2021 20 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr davor, Italien kam im November 2020 (letzte verfügbare Zahl) auf minus acht Prozent. In beiden Staaten waren bereits vor Corona Geburtenrückgänge zu verzeichnen, allerdings bei weitem nicht in diesem Ausmaß. (simo, 18.6.2021)