Ja, eh. Gegen die Niederlande kann Österreich im Fußball verlieren, das hat es schon öfter gegeben. Das 0:2 im zweiten EM-Gruppenspiel war im Head-to-Head die siebente Niederlage en suite, sie war nicht wirklich peinlich, fiel etwa auch weit weniger hoch aus als das 1:5 bei der WM 1978, dem wenige Tage später, nach dem 3:2 über Deutschland, auch kein Hahn mehr hinterhergekräht hat.

Österreichs Teamchef Franco Foda.
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Ähnliches wäre dem Team auch jetzt zu wünschen – dass es am Montag gegen die Ukraine so manches vergessen macht. Dafür gilt es, individuelle Fehler abzustellen und Tore nicht nur verhindern, sondern auch schießen zu wollen – im Kollektiv. Auf die Rückkehr von Marko Arnautović zu bauen und ihm die Bälle hinzuschieben wird nicht reichen.

Zweifel sind angesagt, schon wegen der Ausgangslage. Es ist davon auszugehen, dass beiden Teams ein Remis genügt, um das Achtelfinale zu erreichen. Da und dort wird schon "ein zweites Gijón" befürchtet. Bei der WM 1982 begnügte sich Deutschland gegen Österreich mit einem 1:0, das beide aufsteigen und Algerien durch die Finger schauen ließ. Österreich muss auch diesmal nicht auf Sieg spielen. Dass dies dem Teamchef, der früher selbst in der Abwehr spielte, und seiner Herangehensweise zupasskommen könnte, verstärkt die Zweifel. Gegen die Niederlande hat Franco Foda in der 84. Minute, beim Stand von 0:2, einen Verteidiger eingewechselt. (Fritz Neumann, 18.6.2021)