Weil jetzt viel vom richtigen Verhalten von Fußballern die Rede ist (Vorbilder und so): Zur Eröffnung der EM hatte der fußballerische Superstar Ronaldo in Budapest bei einer Pressekonferenz die Flaschen des Sponsors Coca-Cola demonstrativ weggeschoben. Er holte eine Flasche mit klarer, farbloser Flüssigkeit, aber ohne Markenzeichen hervor und sagte auf Hochportugiesisch: "Agua" (Wasser).

Fußball-Superstar Ronaldo.
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Darauf stürzte der Börsenwert der Cola-Aktie um vier Milliarden Dollar auf bescheidene 238 Milliarden ab. Die Meldung raste durchs Internet. Immerhin ist der 36-jährige Gesundheitsfanatiker Ronaldo ein "pop culture colossus" (Guardian): 300 Millionen Follower auf Instagram.

Bevor man aber noch die Worte "Kausalität" oder "Korrelation" fertig aussprechen konnte, kam schon die Meldung, dass der Börsenverlust ganz normal börsentechnisch zu erklären ist. Cola schüttete nämlich die vierteljährliche Dividende aus, und das wird vom Kurs abgezogen.

Zu spät. Die internationale Bruderschaft der Kicker-Witzbolde hatte Kirtag. Bei Pressekonferenzen schnappten sich ein ukrainischer und ein belgischer Spieler nicht nur die Cola-Flasche, sondern auch Heineken-Bier für die Kamera: "Sponsoren, bitte melden!" Frankreichs Paul Pogba, ein Muslim, entfernte hingegen die Heineken-Flasche. Das Bier war zwar alkoholfrei, aber trotzdem. Alle hatten ihren Spaß, vielleicht bis auf die sponsorfinanzierte Uefa. (Hans Rauscher, 18.6.2021)