Vladimir Petkovic (hier mit Xherdan Shaqiri im Spiel gegen Wales, 1:1): "Nicht immer erfüllen wir, was Ihr von uns erwartet. Wir sind Menschen ..."

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Schweiz-Teamchef Vladimir Petkovic hat vor dem entscheidenden EM-Gruppenspiel gegen die Türkei emotionale Worte an die Menschen in der Schweiz gerichtet und um Unterstützung gebeten. "Fußballspieler und Trainer haben Gefühle, Sorgen, Ängste und Freuden wie alle anderen. Wir sind genauso verletzlich", schrieb der 57-Jährige in einem Brief in der Zeitung Schweiz am Wochenende. Deshalb brauche es "die Unterstützung von Euch allen. Eure Solidarität. Eure Positivität".

Die Eidgenossen stehen mit nur einem Punkt aus zwei Spielen in der Partie am Sonntag (18.00 Uhr/MagentaTV) unter Druck. "Wir werden alles dafür tun, dass wir uns am Sonntagabend alle gemeinsam freuen können", schrieb Petkovic: "Im Spiel der letzten Chance müssen wir neben der richtigen taktischen Ausrichtung auch wieder alle unsere Werte und Tugenden auf den Platz bringen: Solidarität, Identifikation, Freude und Respekt. Dann können wir es schaffen."

Torhüter Yann Sommer, der zwischenzeitlich wegen der Geburt seiner zweiten Tochter abgereist war, blickt ebenfalls zuversichtlich auf die Partie. "Wir sind in einem Turnier und haben viel vor", sagte der Goalie von Borussia Mönchengladbach auf der Pressekonferenz am Samstag. Die Mannschaft wisse "ganz genau, was wir zu tun haben. Wir wollen eine tolle Leistung auf den Platz bringen".

Auch zu den Diskussionen rund um die "Friseur-Affäre" um Granit Xhaka und Manuel Akanji bezog Petkovic indirekt Stellung. "Nicht immer erfüllen wir, was Ihr von uns erwartet. Wir sind Menschen, die versuchen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden, was uns aber leider nicht immer gelingt", schrieb der Nationalcoach. Er könne aber "versichern, dass wir den Fokus immer aufs Spiel gerichtet haben". (sid, 19.6.2021)