Das Foto zeigt eine Festnahme in Mandalay am Dienstag, wo es zuvor zu Auseinandersetzungen zwischen Militär und Milizen kam.


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Naypyidaw – In Myanmar haben die Kämpfe zwischen Milizen von Putschgegnern und dem Militär Medienberichten und Aufständischen zufolge Mandalay und damit die zweitgrößte Stadt des Landes erreicht. Die Armee umstellte am Dienstag in der Millionenmetropole laut einer Meldung des Nachrichtendienstes Khit Thit mit drei gepanzerten Fahrzeugen ein Internat, in dem die kürzlich gebildete Volksbefreiungsfront von Mandalay ein Lager aufgeschlagen hatte.

Die Miliz teilte auf ihrer Facebook-Seite mit, sie habe "zurückgeschlagen, als eines unserer Guerilla-Basiscamps überfallen wurde". Die Militärjunta reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Über Opfer wurde nichts bekannt.

Das Militär hatte am 1. Februar die gewählte Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi gestürzt. Anschließend ging es mit massiver Gewalt gegen Massenproteste vor, Hunderte Demonstranten wurden getötet. Daraufhin formierten sich nach und nach quer durchs Land Milizen und selbst ernannte Verteidigungsfronten. Bisher erfassten die Kämpfe mit dem Militär aber überwiegend kleinere Orte und ländliche Gebiete.

EU erließ weitere Sanktionen

Erst am Montag verhängte die EU weitere Sanktionen gegen staatlich kontrollierte Unternehmen in Myanmar. Betroffen sind nach einem Beschluss drei Firmen, die den Handel mit Jade, Edelsteinen und Holz kontrollieren. Ihnen wird vorgeworfen, durch ihre Unterstützung der Streitkräfte die Untergrabung der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit zu unterstützen.

Zudem sanktionierte die EU eine Veteranenorganisation sowie acht weitere Personen. Unter ihnen sind mehrere Regierungsmitglieder wie die Minister für Finanzen, Verkehr und Grenzangelegenheiten. In der ersten der beiden Sanktionsrunden hatte die EU bereits mehr als 30 Personen sowie zwei Firmenkonglomerate mit Strafen belegt. (APA, 22.6.2021)