Angetrieben wird das Gefährt von zwei bürstenlosen Motoren, außerdem verfügt es über ein Lenkgetriebe, eine RGBD-Tiefenkamera und einen Lidar-Sensor.

Foto: Screenshot/Zhi Hui Jun

Während zahlreiche Firmen fleißig an der Weiterentwicklung selbstfahrender Autos arbeiten, sorgt der chinesische Ingenieur und Bastler Zhi Hui Jun mit einer eigenen Erfindung für Aufsehen: Er baute nämlich ein selbstfahrendes, sich eigenständig balancierendes Fahrrad.

Vier Monate lang baute er in seiner Freizeit an dem Projekt. Um einen Sturz zu verhindern, verfügt das Fahrrad über einen Beschleunigungsmesser und Gyroskopsensoren. Dank dieser soll mit dem Vorderrad schnell die Richtung geändert werden können. Das System kann nämlich genau die richtige Menge an Drehimpuls in die korrekte Richtung erzeugen, um das Fahrrad vor einem Sturz zu bewahren, berichtet die Plattform "Interesting Engineering".

Beeindruckende Vorführung

In einem Youtube-Video erklärt er den Konstruktionsprozess (auf Chinesisch) und führt seine Erfindung auch gleich vor. Beeindruckend ist dabei, dass die Bewegungen des Fahrrads sehr geschmeidig aussehen. Für die Hinderniserkennung entwarf er ein automatisches Steuerungssystem samt maßgeschneidertem Wahrnehmungs- und Steuerungsalgorithmus. Einige der für den Bau notwendigen Teile stammen dabei aus dem 3D-Drucker.

稚晖君

Angetrieben wird das Gefährt von zwei bürstenlosen Motoren, außerdem verfügt es über ein Lenkgetriebe, eine RGBD-Tiefenkamera und einen Lidar-Sensor, der auch in fahrerlosen Autos zum Einsatz kommt. Die verbaute Lithium-Batterie soll zudem eine Akkulaufzeit von etwa drei Stunden ermöglichen.

Zhi Jui Jun studierte bis 2018 an der China University of Electronic Science and Technology und arbeitet seither eigentlich beim Smartphone-Hersteller Oppo. Gleichzeitig versucht er, sich auf Youtube eine Fangemeinde mit seinen Erfindungen aufzubauen. Das Video zum selbstfahrenden Fahrrad wurde am Dienstagnachmittag bereits mehr als 100.000 Mal angesehen.

Unklarheiten

Unklar bleibt in diesem allerdings, wie sich das Fahrverhalten ändern würde, sobald eine Person auf dem Sattel sitz. Ob Sensoren und Motoren das zusätzliche Gewicht kompensieren könnten, wird derzeit noch nicht klargestellt. (red, 22.6.2021)