Was man sich in Corona-Zeiten mühsam, aber willig angelernt hat, gibt man nicht so schnell auf. Auch dann nicht, wenn die von der österreichischen Bundesregierung bespielte Ampel auf "Scheißts euch nix!" gestellt ist.

PCR-Testbox in Wien.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Zu diesen guten und fast schon alten Pandemiegewohnheiten gehört Testengehen, bevor man sich mit länger nicht gesehenen Freunden trifft. Zum gemeinsamen Urlaub! Der wird in Italien verbracht, wo die Freunde ohnehin nur mit einem frischen PCR-Test einreisen dürfen (den sich aber niemand anschaut).

Also versucht man – schon etwas länger in Italien – die Freunde ebenfalls standesgemäß getestet zu empfangen. Auf diesen Versuch wird bald die Erkenntnis folgen, dass man als normalerweise in Wien lebender Mensch direkt aus dem Testparadies kommt.

Als – nicht auf ersten Anhieb – eine Apotheke für einen bezahlten Antigentest gefunden ist und nachdem man sich auf einem Parkplatz mit Vandalismus-Warnschild in der Nase hat herumstierln lassen und für negativ befunden wurde, kommt der offizielle Teil: die Bescheinigung. Personalausweis und E-Card werden bestaunt, aber wo ist die verdammte Steuernummer? Es folgt ein Seminar über die Eigenheiten der jeweiligen Bürokratie. Überhaupt, Ausländer, sehr kompliziert (im Tourismusgebiet an der Adria)! Was, in Österreich macht ihr alle paar Tage gratis einen PCR-Test?

Nein, nicht in Österreich, Dottoressa. Solo a Vienna. (Gudrun Harrer, 22.6.2021)