Es grenzt fast an ein Wunder, dass es trotz strengster Sicherheitsmaßnahmen zu einem Leak kommen konnte.

Foto: AFP/Charly Triballeau

Wegen mehrerer Leaks, mit denen vor Release Informationen über Pokémon Sword & Shield preisgegeben wurden, klagte die Pokémon Company schon 2019 zwei Personen. Der Prozess dauerte mehrere Jahre, nun steht jedoch fest: Die Beschuldigten müssen 150.000 Dollar Strafe bezahlen und die Gerichtskosten tragen.

Im Vorfeld zog das Unternehmen alle Register, um die Verantwortlichen aufzuspüren – und engagierte extra eine externe Firma, die sich auf Online-Forensik spezialisiert, berichtet "Kotaku". Diese durchforstete Social-Media-Plattformen wie Discord, Reddit und 4chan nach möglichen Spuren zu denjenigen, die Fotos des Strategiehandbuchs veröffentlichten.

Fort Knox

Erfährt man jedoch, unter welchen Bedingungen ebendieses gedruckt und gelagert wurde, scheint es fast an ein Wunder zu grenzen, dass es überhaupt zu einem Leak kommen konnte. Demnach führte die Pokémon Company Hintergrundüberprüfungen von Mitarbeitern durch, speicherte Spieldateien auf sicheren Computern und schränkte den Zugriff auf eine kleine Zahl von Mitarbeitern ein – die wiederum Benutzernamen und Passwort benötigten, um auf ebendiese zuzugreifen. Außerdem wurden Maßnahmen gesetzt, um Dateien digital nachverfolgen zu können.

Physische Kopien des Strategiehandbuchs wurden hingegen an einem sicheren Ort gelagert, zu dem autorisierte Personen bei Zutritt keine Handys oder Kameras mitnehmen durften. Trotz allem sickerten Fotos durch. Bei den zwei Beschuldigten handelt es sich um einen Angestellten der verantwortlichen Druckerei und einen Freund von ebendiesem. Inzwischen stimmten sie einem Vergleich mit der Pokémon Company zu. (red, 23.6.2021)