Schumacher und Barrichello 2002 in Spielberg.

Foto: imago images/Motorsport Images

Schumacher und Mazepin 2021 in Le Castellet.

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Spielberg – Michael Schumacher hieß 2003 der letzte Sieger in Spielberg, ehe die Formel 1 der Steiermark für viele Jahre den Rücken kehrte. Seit 2014 ist sie zurück, auf einer Strecke, die heute Red-Bull-Ring heißt. Am Sonntag, im Grand Prix der Steiermark, dem eine Woche später der Grand Prix von Österreich folgt, ist wieder ein Schumacher dabei, Mick, der Sohn des siebenmaligen Weltmeisters, der 2002 nach seinem ersten Sieg auf dem Österreich-Ring ausgepfiffen worden war, weil die Ferrari-Stallorder keinen Sieg des Brasilianers Rubens Barrichello zulassen wollte.

In der Garage nebenan

Mick Schumacher ist näher am Skandal als an der Spitze des Feldes dran. Das größte Problem des 22-Jährigen findet sich in der Garage nebenan. Während sich der Deutsche mit seinem unterlegenen Haas-Rennwagen stetig verbessert, wird er von seinem Teamkollegen Nikita Masepin von Woche zu Woche mehr genervt. "Es ist so sein Stil wahrscheinlich. Auf dem Level verstehen wir uns vielleicht nicht ganz so, aber dann müssen wir eben alle unsere Ellenbogen ausfahren", sagte Schumacher zuletzt in Frankreich.

Am vergangenen Sonntag hatte der Russe Schumacher in die Auslaufzone gedrängt. Das passierte, nur zwei Wochen nachdem Masepin mit einem gefährlichen Zucken bei rund 320 km/h in Baku ebenfalls für Zorn bei Schumacher gesorgt hatte. "Im Ernst? Will er uns umbringen?", fluchte der im Funk.

Es gibt kein Einsehen

Obwohl sich Masepin für sein Verhalten entschuldigte, änderte sich nichts. Das liegt wohl auch daran, dass Vater Dimitri mit seinem Bergbauunternehmen Uralkali auch Titelsponsor von Haas ist und so für einen üppigen Teil des Geldes sorgt. Nicht umsonst fährt auch Schumacher in einem Rennwagen, auf dem die Farben der russischen Flagge ganz deutlich zu sehen sind.

"Irgendwann muss der Teamchef auch einmal etwas sagen, auch wenn der Papa die größte Rechnung bezahlt. So nutzt es alles nichts", sagte Micks Onkel Ralf Schumacher. Teamchef Günther Steiner beurteilte die Szene in Frankreich aber nur als "hartes Racing", das "nicht unfair" gewesen sei. Masepin nannte seine Aktion "ganz normal". Den Schumachers klingt das wie eine Drohung für Spielberg. (sid, red, 23.6.2021)