Am Mittwoch lagen nur noch 69 Corona-Fälle auf Intensivstationen. Zum Höhepunkt der dritten Welle Mitte April 2021 waren es 615 Patientinnen und Patienten.

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Wien – Mit Stand Mittwoch benötigten nur noch 69 Corona-Erkrankte eine intensivmedizinische Behandlung. Das waren um sieben weniger als am Dienstag. In Salzburg und der Steiermark mussten gar keine Corona-Fälle mehr auf Intensivstationen behandelt werden. Das Covid-Prognose-Konsortium des Gesundheitsministeriums geht weiter von sinkenden Belagszahlen aus: Bis zum 7. Juli soll die Zahl der belegten Intensivbetten österreichweit auf etwa 37 zurückgehen. Mitte April – zum Höhepunkt der dritten Corona-Welle – waren noch 615 Intensivbetten belegt.

Nun liegt – mit Zahlen inklusive des Höhepunkts der dritten Welle bis Ende April – eine neue Auswertung von Experten der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) zum Thema "Intensivpflege und Covid" vor. Und mit diesem Factsheet lässt sich auch eine erste große Bilanz zu Corona-Fällen auf Intensivstationen ziehen.

7.447 Corona-Intensivpatienten seit Pandemiebeginn

Demnach mussten österreichweit von Pandemiebeginn bis Ende April 2021 genau 7.447 Personen mit einem positiven Corona-Test auf einer Intensivstation aufgenommen werden. 37 Prozent davon, also mehr als ein Drittel aller Corona-Intensivpatientinnen und -patienten, sind verstorben.

Der Großteil der Fälle auf Intensivstationen betraf ältere Personengruppen – auch wenn der Altersschnitt bei den im April entlassenen Patienten leicht absank, und zwar auf 63 Jahre. Das kann laut den Experten vor allem "auf die verstärkte Impfung älterer Kohorten zurückgeführt werden". Für den gesamten Beobachtungszeitraum seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 ist aber festzuhalten, dass 50 Prozent der Corona-Intensivpatientinnen und -patienten älter als 70 Jahre waren.

Elf Prozent aller Corona-Intensivfälle jünger als 50 Jahre

Nur elf Prozent aller Corona-Intensivfälle waren jünger als 50 Jahre. In absoluten Zahlen waren das nach Angaben der Experten knapp 800 Personen. Jünger als 20 Jahre waren seit Pandemiebeginn genau 82 Personen.

Von den über 70-Jährigen hat mehr als die Hälfte den Aufenthalt auf einer Intensivstation nicht überlebt. Bei den 60- bis 69-Jährigen war es jeder Dritte. Ganz anders sah die Situation bei jüngeren Altersgruppen aus: Von den unter 50-Jährigen auf Intensivstationen verstarben acht Prozent.

Dabei ist zu sagen, dass lange nicht alle Verstorbene zuvor auf einer Corona-Intensivstation behandelt wurden. 54 Prozent der Verstorbenen wurden ausschließlich auf Normalstationen gepflegt, 18 Prozent verstarben "außerhalb von landesfondsfinanzierten Krankenanstalten" – oder eben großteils zu Hause. 28 Prozent wiesen als Sterbeort eine Intensivstation auf. In der zweiten Welle betrug dieser Anteil nur 23 Prozent, was die Experten auf die erhöhte Systembelastung auf den Intensivstationen zurückführten.

Durchschnittlich verbrachten Patientinnen und Patienten 12,4 Tage auf einer Corona-Intensivstation. Die höchste durchschnittliche Liegedauer ist mit 14,8 Tagen bei den 60- bis 69-Jährigen zu verzeichnen.

Insgesamt kamen im bisherigen Pandemieverlauf 1,3 Prozent der positiv Getesteten im Verlauf ihrer Erkrankung auf ein Intensivbett. Männer wiesen dabei mit 1,7 Prozent eine fast doppelt so hohe Rate auf als Frauen (0,9 Prozent). Bei den 70- bis 79-Jährigen war das Risiko, mit einem positiven Corona-Test auf eine Intensivstation zu kommen, mit 6,7 Prozent am höchsten. (David Krutzler, 24.6.2021)