115 Frauen und 349 Männer aus Österreich wollen "Austronauten" werden und in die Fußstapfen von Franz Viehböck (links) und Clemens Lothaller (rechts) treten.
Foto: Viehböck und Lothaller

Die Bewerbungsunterlagen wurden erstmals gesichtet, erste Blicke auf die Statistik können gewagt werden: 22.589 Personen haben sich bei der Europäischen Weltraumorganisation Esa beworben, weil sie Astronaut oder Astronautin werden möchten. Die Zahlen nach dem Bewerbungsende am 18. Juni seien zwar noch nicht endgültig, übersteigen aber schon deutlich jene des letzten derartigen Aufrufs im Jahr 2008. Damals meldeten sich 8.413 Interessenten an.

Unter den All-Aspiranten finden sich 115 Frauen und 349 Männer aus Österreich. Mehr als 200 Menschen bewarben sich insgesamt auf die neue Stelle für eine Astronautin oder einen Astronaut mit einer körperlichen Behinderung. In dieser Kategorie stellen sich zwei Österreicher dem Wettbewerb. In Frankreich sind mit über 7.100 Gesamtbewerbungen besonders viele Interessierte zu verzeichnen, wie die Esa am Mittwoch mitteilte.

Festanstellung für vier bis sechs Personen

Der aus Österreich stammende Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher sprach in Paris von einem harten Wettbewerb: "Es ist ein Traumjob, Astronaut zu sein." Das Auswahlverfahren hat sechs Stufen – erst Ende kommenden Jahres soll die neue Raumfahrt-Crew feststehen.

Gesucht werden vier bis sechs Raumfahrer in Festanstellung sowie eine "Reserve" von bis zu 20 Menschen. Da die Konkurrenz groß ist, verwies Aschbacher auch auf weitere Berufe bei der Esa, denn neben Astronautinnen und Astronauten sei "ein breites Spektrum an Weltraumprofis" gesucht.

24 Prozent Bewerberinnen

Der Anteil der Bewerberinnen stieg auf rund 24 Prozent, vor gut einem Jahrzehnt waren es nur gut 15 Prozent gewesen. Aus Deutschland gibt es 3.700 Interessierte für einen der begehrten Plätze, in der Schweiz versuchen es 670 Personen.

Bewerberinnen und Bewerber müssen mindestens einen Masterabschluss in Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Mathematik oder Informatik haben. Es gibt Vorgaben bei der Körpergröße, die Altersgrenze liegt bei 50 Jahren. (red, APA, 24.6.2021)