109: Heftig wurde vor dem Turnier über Cristiano Ronaldo diskutiert. Ist seine Zeit vorbei? Hilft er der portugiesischen Mannschaft noch? Die Antwort: Mit fünf Toren schoss der 36-Jährige den Titelverteidiger in der Horrorgruppe F quasi im Alleingang ins Achtelfinale, allerdings traf er dreimal vom Elferpunkt. Jedenfalls knackte er den Rekord für die meisten EM-Tore und stellte die Uralt-Bestmarke des Iraners Ali Daei für die meisten Länderspieltore (109) ein. Die Torjägerliste der EM führt Ronaldo nun mit 14 Treffern souverän allein an.

17: Der Pole Kacper Kozlowski ist seit vergangenem Sonntag der jüngste je bei einer EM eingesetzte Spieler. Der Mittelfeldmann wurde in Sevilla beim 1:1 gegen Spanien in der 55. Minute im Alter von 17 Jahren und 246 Tagen eingewechselt. Er löste den Engländer Jude Bellingham ab, der beim 1:0 über Kroatien eine Woche zuvor 17 Jahre und 349 Tage alt war.

Kacper Kozlowski.
Foto: imago images/East News/Andrzej Iwanczuk

25: Spieler aus Italiens Serie A schossen mehr als ein Viertel der 94 Treffer in der Gruppenphase, dahinter folgt die deutsche Bundesliga (22) vor der englischen Premier League (16). Spaniens Primera División (4) und die französische Ligue 1 (3) konnten nicht mithalten.

8: Wie der slowakische Torhüter Martin Dubravka sich in bester Volleyballermanier gegen Spanien selbst den Ball ins Netz schmetterte, war die Krönung zahlreicher Slapstick-Einlagen der Gruppenphase. Insgesamt trafen acht Spieler in der Vorrunde ins eigene Netz. Damit gab es schon vor Beginn der K.-o.-Phase genauso viele Eigentore wie bei den letzten fünf Europameisterschaften zusammen. Der Slowakei und Portugal unterliefen gar je zwei Eigentore in einem Spiel.

57: Vom Punkt waren die Spieler schon einmal treffsicherer. Nur acht von 14 Elfmetern wurden in der EM-Vorrunde verwandelt, die Trefferquote liegt somit bei schwachen 57 Prozent. Spanien ließ während der Gruppenphase sogar schon zwei Chancen vom Punkt aus. Im Duell zwischen der Ukraine und Nordmazedonien vergaben gleich beide Teams je einen Elfer.

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Martin Dubravka fabrizierte ein Eigentor gegen Spanien.
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45: "Die anderen Spieler können aufhören zu versuchen, das Tor des Turniers zu schießen, denn es ist bereits geschehen", sagte der Tscheche Tomas Soucek. Und tatsächlich dürfte seinem Teamkollegen Patrik Schick die Ehre kaum mehr zu nehmen sein. Im Auftaktspiel der Tschechen gegen Schottland sprintete Schick über die Mittellinie, blickte kurz auf und bezwang den zu weit vor seinem Tor postierten Goalie David Marshall aus 45 Metern. Viel öfter als die Tschechen schossen aber die Dänen (61) und Italiener (60) Richtung Gehäuse. Die meisten Aluminiumtreffer gelangen Polen mit vier.

2,61: Nach 36 von 51 Spielen liegt der Torschnitt der EM mit 2,61 klar über jenem der Endrunden 2016 (2,12), 2012 (2,45) und 2008 (2,48). Dafür griffen die Schiedsrichter deutlich seltener zu gelben Karten. Gab es 2016 im Schnitt 3,94 Verwarnungen pro Spiel, sind es aktuell im Schnitt nur 2,67. Die Türkei hat die meisten Fouls begangen, Wales die meisten erlitten.

152: Der Erfolg der österreichischen Nationalmannschaft schlägt sich auch in einigen Statistiken nieder. So hatte das ÖFB-Team in der Gruppenphase die zweitmeisten Balleroberungen. 152 Mal wurde der Ball vom Gegner zurückgewonnen, nur Gruppengegner Niederlande weist mit 155 einen höheren Wert auf. Auch bei den erfolgreichen Tackles liegt die Mannschaft von Franco Foda mit 26 auf Rang zwei, Deutschland schaffte 29.

Auch der Ballbesitz kann sich mit 54 Prozent und Rang acht sehen lassen, einsame Klasse dabei ist wie erwartet Spanien mit 68,7 Prozent. Bei den individuellen Statistiken sticht Marcel Sabitzer hervor, der mit 33,6 zurückgelegten Kilometern Platz fünf unter allen EM-Spielern einnimmt.

12,75: Nicht schlecht verdient hat der österreichische Fußballbund bisher bei der EM. Antrittsgeld und Erfolgsprämien summieren sich bisher auf 12,75 Millionen Euro. 9,25 Millionen gibt es fürs Dabeisein, je eine Million für die Siege in der Gruppenphase sowie 1,5 Millionen für den Aufstieg ins Achtelfinale.

540.000: Englands Verband hat die höchsten Prämien ausgelobt. 540.000 Euro bekäme jeder Spieler der "Three Lions" für den Titel. 400.000 zahlen die Deutschen, allerdings inklusive Quali. In Österreich wurde diesbezüglich wie immer Stillschweigen zwischen Verband und Spielern vereinbart. (Sigi Lützow, 24.6.2021)