Die Jungen sind schlecht drauf. Nur 57 Prozent der 14- bis 24-Jährigen sind mit ihrem Leben zufrieden, ein drastischer Rückgang gegenüber 2017. Bei den Frauen ist der Rückgang der Lebenszufriedenheit noch stärker (von 69 Prozent auf 49 Prozent). Zukunftsangst, psychische Probleme (24 Prozent) treten stark auf.

Nicht lustig, was da eine Jugendstudie im Auftrag der Allianz Österreich herausgefunden hat. Das Eingesperrtsein durch Corona mitsamt weitestgehender Unterbindung der Möglichkeit, Freunde zu treffen und/oder jemanden kennenzulernen, hat da sicher gewaltig beigetragen.

Aber abgesehen davon, gibt es außer den Corona-Beschränkungen noch andere, sozusagen strukturelle Gründe für Zukunftsangst, Hilflosigkeitsgefühl und Unzufriedenheit bei den Jungen?

Man hat nicht das Gefühl, dass die derzeitige Regierungspolitik in Österreich der Jugend mehr zu bieten hat als "Brav sein!". Die Schulen haben im vergangenen Sommer die Corona-Entwicklung verschlafen – und sind die Unis eigentlich schon aufgewacht? Hat die Regierung den Jungen sonst mehr zu bieten als Repression? Jetzt, da vieles möglich wird, ist die Polizei sehr aktiv beim Unterbinden.

Innenminister Karl Nehammer bemerkt bei einem privaten Abendspaziergang im Wiener Stadtpark hunderte harmlos und friedlich feiernde Jugendliche und ruft Polizeikohorten – geht’s noch? (Hans Rauscher, 24.6.2021)