Wer hinter dem Angriff auf den kolumbianischen Präsidenten Iván Duque steckt, ist immer noch unklar.

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Einschußlöcher.

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Cucuta – Nach den Schüssen auf den Hubschrauber des kolumbianischen Präsidenten Iván Duque am Freitag haben die Ermittler eine hohe Belohnung ausgelobt. Für Informationen zur Ergreifung der Täter sollen bis zu drei Milliarden Peso (rund 667.000 Euro) gezahlt werden, teilte die Nationalpolizei am Samstag mit.

Die Schüsse fielen nach Angaben der Polizei einen Kilometer vom Flughafen der Stadt Cúcuta entfernt. Dort seien später zwei Gewehre – ein AK-47 und eines vom Typ FAL – sowie fünf Magazine und 20 Patronenhülsen gefunden worden.

Der Helikopter vom Typ Blackhawk war beim Anflug auf Cúcuta, an der Grenze zu Venezuela, beschossen worden. Darin saßen der konservative Staatschef Duque sowie Kolumbiens Verteidigungsminister, der Innenminister, der Bürgermeister von Cúcuta und ein Gouverneur. Es wurde niemand verletzt. Auf Bildern waren mehrere Einschusslöcher am Hubschrauber zu sehen.

Angriff verurteilt

Die US-Regierung verurteilte den Angriff auf Duque. Auch seine politischen Gegner stellten sich hinter den Staatschef. "Das ist ein Anschlag auf unsere Bürger, unseren Präsidenten und unsere Demokratie", schrieb Bogotás grüne Bürgermeisterin Claudia López auf Twitter. Rodrigo "Timochenko" Londoño, der frühere Chef der Farc-Rebellen und amtierende Vorsitzende der Partei Comunes, twitterte: "Ich verurteile den Angriff auf Präsident Duque. Ich bin davon überzeugt, dass der Frieden, von dem das kolumbianische Volk träumt, nur gelingen kann, wenn wir das Leben aller respektieren, auch das unserer politischen Gegner."

Wer hinter dem Angriff steckt, bleibt unklar. Duque sprach nach der Landung von einem Anschlag und stellte einen Zusammenhang zum Kampf der Regierung gegen Drogenhandel, Terrorismus und organisiertes Verbrechen her. Erst am 15. Juni war in Cúcuta ein Bombenanschlag auf einen Militärstützpunkt mit mehr als 30 Verletzten verübt worden. Die Regierung des südamerikanischen Landes machte die Guerillagruppe ELN dafür verantwortlich. Die Rebellen wiesen dies zurück. Kolumbien wirft Venezuela vor, die ELN zu unterstützen. (APA, red, 27.6.2021)