Die Folgen der Pandemie im Wirtschaftsleben sind noch nicht überwunden, viele Bereiche wie die Hotellerie werden noch länger mit den Nachwehen der Krise kämpfen. Dennoch kommen immer bessere Nachrichten vom Arbeitsmarkt und von Betrieben. Das führt zu einer Euphoriewelle, die existente Probleme beinahe vergessen macht.

Eine Art Boom spielt sich in der Industrie ab.
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So vermeldet das Wifo-Institut, dass die Beschäftigung das Vorkrisenniveau bereits übertreffe. Das ist zu optimistisch. Aktuell sind 300.000 Menschen zur Kurzarbeit angemeldet – die Rechnung geht nur auf, weil sie als Beschäftigte mitzählen.

Aber keine Frage, der Aufschwung ist da. Mehr noch, in der Industrie spielt sich eine Art Boom ab. Die Industrieproduktion dürfte heuer um mehr als neun Prozent zulegen, die Stimmung in den Betrieben ist laut Umfragen auf einem Rekordhoch. Das treibt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung an.

Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, welch großen Anteil am heimischen Wohlstand die Industrie hat: Mit 650.000 Beschäftigten werden hier 17 Prozent der heimischen Wertschöpfung erwirtschaftet. Dabei kommt Österreich vieles zugute: Das Land ist eine offene Volkswirtschaft, nutzt die Exportmärkte in der Nähe, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Osteuropa, gut. Die Arbeitskräfte sind gut ausgebildet, die Betriebe gut aufgestellt. Oft wird kritisiert, die Rahmenbedingungen im Land seien für die Wirtschaft nicht ideal. Auf die Industrie trifft das offensichtlich nicht zu. (András Szigetvari, 29.6.2021)