Mit trendigen Frühstücksbowls konnte die Junior Company "Lazy Bowl" von der BHAK Liezen den diesjährigen Bundeswettbewerb für sich entscheiden und den Siegerpokal in die Steiermark holen. Die achtköpfige Expertenjury hatte es keineswegs leicht, sich für ein Gewinner-Start-up zu entscheiden, "denn die Produkte und Dienstleistungen aller acht Unternehmen waren sehr spannend", fasst Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich zusammen. "Ich bin Jahr für Jahr fasziniert und erstaunt, was die jungen Menschen auf die Beine stellen – und froh, dass wir sie als Wirtschaftskammer Österreich auf einem Teil ihres Weges begleiten dürfen. Ob Nahrung, Fashion, Technologie oder Nachhaltigkeitsthemen – die Schülerinnen und Schüler haben es geschafft, Produkte oder Dienstleistungen zu erfinden, die es so noch nicht gibt. Sie machen die Welt mit ihren Entwicklungen besser, sie beschäftigen sich mit Problemen, die sie in Teams lösen. Und sie beweisen damit einmal mehr: Alle großen Herausforderungen – ob damals oder heute – wurden und werden von Unternehmern und ihren Mitarbeitern gelöst."
Vorbildwirkung für andere Schülerinnen und Schüler
Auch die Vorbildwirkung hält der WKO-Präsident für ganz entscheidend: "Mit den Junior Companies und der Teilnahme an Wettbewerben wie dem Bundeswettbewerb gehen die jungen Gründerinnen und Gründer an die Öffentlichkeit. Sie können stolz zeigen, was sie gemacht und geleistet haben. Das wiederum inspiriert andere junge Menschen, sich ebenfalls als Unternehmerin oder Unternehmer auszuprobieren." Apropos ausprobieren: Eine Junior Company ist wie ein kleines Testlabor, so Harald Mahrer. "Hier werden erste Erfahrungen als Unternehmerin und Unternehmer gesammelt, die auch später noch nachwirken. Viele ehemalige Junior-Company-Alumni sind erfolgreiche Gründerinnen und Gründer geworden. Sie haben das Unternehmer-Gen in der Junior Company entdeckt und leben heute ihren Traum vom eigenen Start-up."
"Mutmacherprojekte" im Krisenjahr
Mehr als 50.000 Schülerinnen und Schüler gründeten in den vergangenen 25 Jahren 4.500 Junior Companies in Österreich. "Eine unfassbar tolle Zahl", freut sich Jürgen Roth, Präsident von Junior Achievement Austria, "und ein Beleg dafür, dass junge Menschen gerne etwas tun. Denn nicht anderes ist es, ein Unternehmen zu gründen." Die acht heurigen Projekte betitelt Jürgen Roth als "Mutmacherprojekte": "Es war kein leichtes Jahr und ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Weinend deshalb, weil wir die Junior Companies aufgrund der Coronapandemie nicht wie sonst vor Ort unterstützen konnten. Aber umso lachender und sehr, sehr stolz, weil die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Krise so bravourös gemeistert haben."
Unternehmerluft für jedes Kind
Junge Menschen so früh wie möglich ans Unternehmertum heranzuführen, ist Jürgen Roths großer Wunsch: "Umso früher Jugendliche unternehmerisch denken lernen, umso besser. Erste Einblicke in wirtschaftliche Zusammenhänge sollten wir am besten schon Kindern ermöglichen. Mein Traum ist es, dass jede Schülerin und jeder Schüler während der Schulzeit einmal Unternehmerluft geschnuppert hat. Denn in einer Junior Company können die Fundamente für eine spätere Unternehmerkarriere gelegt werden."