Arbeitsminister Martin Kocher rechnet auch mit einem Rückgang der Kurzarbeit – seit Donnerstag gibt es zwei verschiedene Modelle.

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Wien – Mit dem am Donnerstag startenden Arbeitsmarktservice-Programm "Sprungbrett" soll die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen bis Jahresende um 15.000 sinken. Heuer werden rund 100 Millionen Euro durch Umschichtungen im AMS-Regelbudget für die Initiative zur Verfügung stehen, teilte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Donnerstag mit.

Ab 2022 werde das entsprechende Budget um 300 Millionen Euro erweitert. 50.000 der rund 150.000 Langzeitbeschäftigungslosen sollen mit der Initiative bis Ende 2022 wieder einen Job finden. "Dafür sind rund 75.000 bis 100.000 Beschäftigungsaufnahmen notwendig. Mit dem Programm 'Sprungbrett' sind wir gut vorbereitet, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen", sagte Kocher. Um das zu schaffen, setzt das AMS auf Trainings, Eingliederungsbeihilfen und gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung.

An dem Programm interessierte Langzeitarbeitslose können sich an ihren AMS-Berater wenden. Eine Kontaktaufnahme ist auch online über das E-AMS-Konto möglich. Interessierte Unternehmen können sich ebenfalls beim AMS melden.

Kocher: Bedeutung der Kurzarbeit nimmt ab

Seit Donnerstag gibt es auch zwei verschiedene Corona-Kurzarbeitsmodelle: einerseits eine unveränderte Variante für besonders betroffene Unternehmen und andererseits ein Übergangsmodell mit einem Beihilfenabschlag von 15 Prozent.

"Es ist davon auszugehen, dass die Kurzarbeit über den Sommer hinweg nur noch partiell in Anspruch genommen werden wird", sagte Kocher. Wenn es die epidemiologische Situation zulasse, sei "bis zum nächsten Jahr sogar mit einer Annäherung der Kurzarbeitsanmeldungen an das Vorkrisenniveau zu rechnen".

Für die Corona-Kurzarbeitsphase 5 ab Juli erwartet Kocher laut aktuellen Schätzungen 100.00 bis 120.000 Kurzarbeitende, davon 20.000 bis 30.000 in von der Krise massiv betroffenen Unternehmen. Für die Phase 4 der Kurzarbeit liegt die Anzahl der abgerechneten und geförderten Personen laut Arbeitsministerium seit April bei rund 250.000. (APA, 1.7.2021)