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Foto: Geragos & Geragos via Reuters

Am Dienstag ist in den USA ein Tesla Model S Plaid während der Fahrt in Flammen aufgegangen. Dabei soll es sich um das erste Fahrzeug des neuen Oberklassemodells gehandelt haben, das an einen Privatkunden ausgeliefert wurde. Die Auslieferung fand demnach erst vergangenes Wochenende statt. Nahe Philadelphia soll wegen eines Versagens der Elektronik die Tür nicht aufgegangen sein.

Der Fahrer entkam laut seinem Anwalt durch Einsatz seines gesamten Körpergewichts. Zu diesem Zeitpunkt brannte das Fahrzeug bereits. Grundsätzlich verfügen die Autos über Mechanismen, um Türen manuell und ohne massivem Kraftaufwand zu öffnen, die je nach Sitzposition unterschiedlich zu erreichen sind. Warum der Fahrer in besagter Situation davon nicht Gebrauch gemacht wurde, ist unklar.

Die lokale Feuerwehr bestätigte den Brand und sagte, dass Einsatzkräfte mehr als drei Stunden für die Löscharbeiten und die Beseitigung der Folgen gebraucht hätten. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA gab laut der "Washington Post" bereits bekannt, Informationen zu dem Vorfall zu sammeln.

"NHTSA ist sich des Brandes des Tesla-Fahrzeugs in Gladwyne, Pennsylvania bewusst. Wir stehen in Kontakt mit den zuständigen Behörden und dem Hersteller, um Informationen über den Vorfall zu sammeln", sagte Sprecherin Lucia Sanchez. "Wenn Daten oder Untersuchungen zeigen, dass ein Defekt oder ein inhärentes Sicherheitsrisiko besteht, wird die NHTSA geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Öffentlichkeit zu schützen."

Ähnliche Fälle

Der Brand soll außerdem Ähnlichkeiten zu früheren Vorfällen in Verbindung mit dem Hersteller aufweisen, bei denen auf einen rauchigen Geruch ein Knall folgte und der Besitzer im Fahrzeug eingesperrt wurde, weil die Elektronik versagte.

Der Anwalt des Fahrers, Mark Geragos, fordert unterdessen, dass Tesla den Verkauf der Fahrzeuge aussetzt, bis eine vollständige Untersuchung stattgefunden hat. "Das ist eine erschütternde und beängstigende Situation und offensichtlich ein großes Problem", kommentierte er den Vorfall.

Mit der Auslieferung der neuen, 1.000 PS starken Plaid-Ausführung des Model S wollte Tesla eigentlich schon im Februar beginnen, der Verkaufsstart verzögerte sich jedoch auf Juni. Beim nun in Flammen aufgegangenen Fahrzeug soll es sich um das erste der vergangenen Monat übergebenen 250 Autos handeln. Die zeitliche Verzögerung begründete Tesla-CEO Elon Musk damit, dass es besonders schwierig sei, die Sicherheit der verbauten Akkus zu gewährleisten, berichtet "Heise".

Unfälle und der Autopilot

Erst Mitte April kamen zwei Menschen ums Leben, nachdem ein Tesla – mutmaßlich unter Einsatz des Autopiloten – von der Straße abkam, gegen einen Baum prallte und in Flammen aufging. Musk dementierte kurz darauf, dass die selbstfahrenden Technologien aktiviert gewesen seien. Die zwei Insassen saßen laut den Behörden auf dem Beifahrer- und dem Rücksitz. (mick, 2.7.2021)