Das Projekt Lobautunnel wird einem Klimacheck unterzogen.

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Bis 2040 soll Österreich klimaneutral werden. Im Moment liegt nicht nur das Datum in weiter Ferne, sondern auch das Ziel: Mit Ausnahme des Pandemiejahrs ist der Ausstoß hierzulande zuletzt gestiegen und gestiegen. Vor allem ein Aspekt sticht negativ hervor: der Verkehrssektor. Seit 1990 haben die Emissionen in dem Bereich um mehr als 70 Prozent zugenommen. Knapp die Hälfte des Ausstoßes außerhalb des Emissionshandels fallen hier an.

Beim Verkehr wird es also massive Anstrengungen benötigen, damit sich die Republik langsam in Richtung Netto-Null bewegen kann. Dass nun das Projekt Lobautunnel einen Klimacheck bestehen muss, ist nur stringent. Sowohl was den Treibhausgasausstoß betrifft als auch das zu schützende Auengebiet.

Klein, klein reicht nicht

Wenn Bund und Länder ihre Klimaversprechen ernst nehmen, müssen sie sich endlich selbst bei der Nase fassen – und an einem Strang ziehen. Klein, klein reicht nicht mehr aus. Weder was die eigenen Ziele betrifft, noch was den Ernst der Lage angeht. Das heißt in diesem Fall auch, dass die Stadt Wien ein Prestigeprojekt überdenken muss, wenn dieses das Klimaziel gefährden sollte. Die freiwerdenden Milliarden könnten zudem in grüne Infrastruktur investiert werden – und Österreich tatsächlich einen Schritt weiter in Richtung Klimaneutralität führen. (Nora Laufer, 2.7.2021)