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Ein B-52-Bomber wirft über einem Truppenübungsplatz in der Nähe von Salt Lake City einen AGM-86B-Marschflugkörper ab.

Foto: Reuters/Air Force/Staff Sgt. Roidan Carlson

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Der B-21-Bomber, der ab 2026 eingesetzt werden soll, wird mit dem neuen Marschflugkörper bewaffnet werden (Computergrafik).

Foto: AP/U.S. Air Force

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Die neue Waffe ist auch für den Einsatz aus dem B2-Tarnkappenbomber vorgesehen.

Foto: Reuters/U.S. Air Force/Airman 1st Class Gerald Willis

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Bisher wurden B52-Bomber benutzt, um Marschflugkörper abzufeuern.

Foto: AP/U.S. Air Force/Senior Airman Christopher Quail

Tucson, Arizona – Der Rüstungskonzern Raytheon hat am Donnerstag bestätigt, dass er einen Auftrag der US-Luftwaffe für Entwicklung und Bau eines nuklear bewaffneten Marschflugkörpers erhalten hat. Für zwei Milliarden Dollar (1,68 Milliarden Euro) soll bis Februar 2027 ein Prototyp der "Long Range Standoff Weapon" (LRSO) entstehen. Raytheon hat sich damit gegen den Konkurrenten Lockheed Martin durchgesetzt, der ebenfalls an einem Marschflugkörper arbeitete.

Die LRSO soll den AGM-86-Marschflugkörper ersetzen, der 1982 in Dienst gestellt wurde und erstmals im Irakkrieg 1990–1991 zum Einsatz kam. Die Luftwaffe will bis zu 1.000 Stück des neuen Marschflugkörpers beschaffen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

634 Milliarden für neue Atomwaffen

US-Präsident Joe Biden modernisiert also wie seine Vorgänger Donald Trump und Barack Obama das US-Atomarsenal weiter. Bis 2030 sollen einer Schätzung des Haushaltsbüros des US-Kongresses zufolge 634 Milliarden Dollar (534 Milliarden Euro) für neue Atomwaffen und Trägersysteme ausgegeben werden.

Bis 2027 soll auch der Nachfolger der in den 1970er-Jahren entwickelten Minuteman-Interkontinentalraketen serienreif sein, für den Bloomberg zufolge 111 Milliarden Dollar (93 Milliarden Euro) budgetiert sind, 2031 dann die neuen nuklear angetriebenen und bewaffneten U-Boote der Columbia-Klasse, die die Ohio-Klasse, die seit 1981 im Einsatz ist, ablöst.

Marschflugkörper kamen erstmals im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz, als Nazideutschland tauende V1-Flugbomben auf Ziele in England und später in Belgien abfeuerte. Mittlerweile setzen neben den USA die Streitkräfte Chinas, Frankreichs, Indiens, Israels, Irans, Pakistans und Russland Marschflugkörper ein.

Russland arbeitet auch an einem nuklear angetriebenen Marschflugkörper. Der 9M730 Burewestnik soll eine praktisch unbeschränkte Reichweite haben, bei einem missglückten Test kamen im August 2019 auf dem Testgelände Njonoxa fünf russische Atomexperten ums Leben (DER STANDARD berichtete). (bed, 2.7.2021)