Der Vatikan spricht von einem "lange geplanten Eingriff".

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Vatikanstadt – Papst Franziskus muss nach einer Darmoperation noch "mindestens fünf Tage" in einem römischen Spital bleiben. Das hieß es am Sonntagabend aus ärztlichen Kreisen im Krankenhaus "Agostino Gemelli", in dem der Papst operiert wurde. Zuvor stand im Raum, dass er nur eine Nacht im Krankenhaus wird verbringen müssen.

Franziskus war wegen einer Entzündung des Dickdarms operiert worden. Er leidet an einer Stenose infolge einer Divertikulitis. Bei der beschriebenen Erkrankung bilden sich Ausstülpungen im Darm – Divertikel –, die sich dann auch entzünden können. Vor allem aber dürften sie im konkreten Fall eine Verengung der Darmwand hervorgerufen haben – eine Stenose –, was zu Beschwerden und im Extremfall auch zu einem Darmverschluss führen kann. Wie weit die Erkrankung im Falle des Papstes bereits fortgeschritten war, war der Mitteilung nicht zu entnehmen.

Lange geplanter Eingriff

Zwar handelte es sich um einen "lange geplanten Eingriff", wie in einem offiziellen Bulletin betont wurde – die Nachricht, dass Papst Franziskus am Sonntag in ein römisches Spital gebracht wurde, um sich dort einer Operation zu unterziehen, kam am Sonntag dennoch überraschend und ohne eine vorherige Ankündigung. Aus diesem Grund berichteten italienische Medien auch groß über die medizinische Behandlung des Pontifex – Zweifel daran, dass es sich wirklich nur um einen Routineeingriff handle, äußerten sie zunächst aber nicht.

Über die Gesundheit des obersten Katholiken wurde schon in der Vergangenheit immer wieder spekuliert. Seit Jahren laboriert Franziskus an einer Reizung und wohl auch Entzündung des Ischias-Nervs, die ihm Schmerzen in Gesäß und Bein bereiten, weswegen er oft stark hinkt. Sorge bereitete Beobachterinnen und Beobachtern überdies seine Lunge. Ein Flügel des Organs war Franziskus als jungem Mann in Argentinien entfernt worden, nachdem sich dort im Zuge einer schweren Entzündung Zysten gebildet hatten.

Slowakei-Besuch geplant

Laut den italienischen Medienberichten aber deutete im Vatikan zunächst nichts auf eine erhöhte Nervosität hin. Noch zu Mittag hielt der Papst das Angelusgebet ab, und verkündete dabei auch Reisepläne für den September. So will Franziskus dann an einen bereits geplanten Trip nach Ungarn auch einen Besuch in der Slowakei anhängen. (mesc, APA, 4.7.2021)