Papst Franziskus hat den Darmeingriff gut überstanden.

Foto: AFP / Filippo Monteforte

Vatikanstadt – Der mehrstündige Darmeingriff, dem sich Papst Franziskus am Sonntag unterzogen hat, ist zu Ende und gut verlaufen. Der Papst habe positiv auf die Operation reagiert, so die Ärzte, die den Heiligen Vater wegen einer Entzündung des Dickdarms operiert hatten, am späten Abend. Der 84-Jährige leidet demnach an einer Stenose infolge einer Divertikulitis, einer Verengung des Darms infolge einer schmerzhaften Entzündung der sogenannten Divertikeln, Ausstülpungen der Darmwand.

Operiert wurde Franziskus von dem namhaften Chirurgen Sergio Alfieri, Spezialist für Darmoperationen. Er wendet innovative Techniken an, um die Invasivität der Eingriffe auf ein Minimum zu reduzieren. Papst Franziskus muss noch "mindestens fünf Tage" im Spital bleiben, wie am Sonntagabend aus ärztlichen Kreisen im Krankenhaus Agostino Gemelli verlautete.

Mehrere gesundheitliche Probleme

Der 84-Jährige leidet auch an anderen Gesundheitsproblemen. Seit Jahren laboriert Franziskus an einer Reizung und wohl auch Entzündung des Ischias-Nervs, die ihm Schmerzen in Gesäß und Bein bereitet, weswegen er oft stark hinkt. Auch das Stiegensteigen bereitet ihm Probleme. Im Winter musste er wegen Ischias-Problemen einige Termine absagen. Als 21-Jähriger hatte der argentinische Papst eine Lungen-OP überstanden.

Für seinen Aufenthalt in der Gemelli-Poliklinik wurde Franziskus im zehnten Stock des Krankenhauses untergebracht, in denselben Zimmern, wo schon in der Vergangenheit Papst Johannes Paul II. beherbergt worden war. Dies wurde vom Krankenhaus bestätigt. Kurz nach 15 Uhr traf das Auto von Papst Franziskus vor dem Eingang des Krankenhauses ein. Begleitet wurde der Pontifex von einem Fahrer und einem engen Mitarbeiter.

Internationale Genesungswünsche

Der Papst erhielt indes zahlreiche Genesungswünsche, unter anderem vom italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella. Auch Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi wünschte dem Pontifex eine rasche Erholung von der Operation.

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) übermittelten auf Twitter Genesungswünsche. "Anfang Juni hatte ich eine Audienz bei Papst Franziskus in Rom. Ich wünsche ihm alles Gute für die bevorstehende Operation, gute Besserung und eine rasche Genesung", schrieb Van der Bellen am Sonntagnachmittag unter ein Foto, das ihn bei der Privataudienz beim Papst am 6. Juni zeigt. "Alles Gute, lieber Papst Franziskus, für die anstehende Operation. Ich wünsche eine rasche Genesung und gute Besserung!", twitterte der Kanzler. (APA, 5.7.2021)