Die neue aufgebrochene öffentliche Diskussion über Ufos ist für Leute, die sich schon länger mit der Materie beschäftigen, nicht wirklich eine Überraschung. Alles, was in der letzten Zeit insbesondere durch die amerikanischen Medien geht, ist eigentlich seit Jahrzehnten bekannt und bestätigt.

Im Wesentlichen Folgendes:

– Etwa zwei bis 20 Prozent aller Sichtungen von unbekannten fliegenden Objekten bleiben ungeklärt, je nachdem, wen man fragt – das Ufo-Erforschungsprogramm des amerikanischen Verteidigungsministeriums konnte sogar 143 von 144 Fällen nicht erklären.1

– Viele dieser Objekte sind auf dem Radar sichtbar.1

– Viele dieser Objekte sind mit Wärmekameras sichtbar.1

– Viele dieser Objekte sind optisch sichtbar und wurden auch schon fotografiert und gefilmt.1

– Manche dieser Objekte wurden auf alle drei Arten zugleich verifiziert.1

– Viele hochrangige Militärs und Politiker aus vielen Ländern der Welt haben diese Sichtungen in den vergangenen Jahren (und teilweise Jahrzehnten) bereits bestätigt, darunter militärische Vertreter aus Belgien, Kanada, Argentinien, England, Japan, China.

– Die Objekte verfügen über keinen sichtbaren Antrieb (zumindest am Wärmebild sollte man irgendeine Form von Energie wahrnehmen, alle unsere Energiequellen strahlen Wärme ab).2

– Fluggeschwindigkeiten wurden gemessen, die unseren aktuellen maximalen Geschwindigkeiten um das Mehrfache übersteigen.2

– Manche Objekte können auch für lange Zeit an Ort und Stelle verharren, selbst bei starkem Wind, was uns bekannten Drohnen nicht möglich ist.1

– Die meisten Objekte sind ellipsoid, dreieckig, kugel- oder scheibenförmig und weisen allesamt keinerlei Flügel oder Ausbuchtungen auf, die Auftrieb erzeugen könnten.2

– Viele dieser Objekte können sich auch übergangslos in mehreren Medien fortbewegen: in der hohen, dünnen Atmosphäre, im normalen Luftraum und auch im Wasser. Wobei gerade beim Wechsel zwischen Wasser und Luft keinerlei Bremswirkung zu beobachten ist (was sich für uns physikalisch bisher nicht ausgeht).2

– Extreme Zickzackflugmuster wurden bei derart hohen Geschwindigkeiten beobachtet, dass sie Gravitationswirkungen auslösen müssen, die jeden Piloten sofort zerquetschen würden und auch von uns bekannten Materialien nicht ohne Beschädigungen überstanden werden könnten.2

– Diese Objekte wurden auf der ganzen Welt immer wieder gesehen (es gibt auch viele Berichte von Landungen, Begegnungen und Fast-Zusammenstößen der Luft) und tauchen besonders gern in Kriegsgebieten, bei Militärfahrzeugen und über Atomkraftanlagen auf.

Ein "unidentified aerial phenomena" (UPA), wie es von der US-Navy auf Film festgehalten wurde.
Foto: AFP PHOTO /US DEPARTMENT OF DEFENSE/HANDOUT

Kopf aus dem Sand

All diese Dinge sind, wie gesagt, seit Jahren bekannt, wenn man sich mit der Materie seriös beschäftigt und das ganz Absurde und Fantastische beiseite lässt. Ziemlich genau das, was hier aufgelistet ist, enthält auch der als vorläufig bezeichnete Bericht der Ufo-Kommission des amerikanischen Verteidigungsministeriums1, der im Juni dem US-Kongress vorgelegt wurde.

Wie gesagt, eigentlich alles nichts Neues. Das einzig Neue an der aktuellen Situation ist, dass diese Sichtungen und Fakten nunmehr von höchstrangigen amerikanischen Militärs und dem Pentagon bestätigt und an die Presse freigegeben wurden. Und wie unsere Welt nun einmal aufgebaut ist, hört die Welt erst zu, wenn die Amerikaner etwas laut sagen. Der Paradigmenwechsel dabei ist, dass gerade die USA und das US-Militär, die diese Dinge seit Jahrzehnten offiziell belächelt, verschleiert, vertuscht und öffentlich für unglaubwürdig erklärt haben, nun ihren Kopf aus der Deckung nehmen.

Aber wie einer der Interviewten es beschrieben hat: Jetzt ist der Geist aus der Flasche und kann nicht wieder hineingesteckt werden. Es bleibt spannend. (Harald Havas, 8.6.2021)