Ein Albtraum: Eine 1,6 Meter große Phyton schlängelte sich in der Klomuschel – und biss zu.

Foto: Polizei Graz

Es ist zwar eine Schlange, fällt aber eindeutig unter das "Black Swan"-Phänomen. Also ein Ereignis, das eigentlich gar nicht eintreten dürfte, das völlig unwahrscheinlich ist. Es war jedenfalls eine Albtraumszene, die ein 65 Jahre alter Grazer am Montagmorgen auf seiner Toilette erlebte. Als er kurz nach 6 Uhr im Begriff war, sei täglich Geschäft zu verrichten, spürte er – so steht es im Polizeibericht – ein "Zwicken" im Bereich der Genitalien.

Beim Blick in die Muschel sah er ein Gewurl mit Kopf, im Klosett schlängelte sich eine etwa 1,6 Meter lange Albino-Netzpython. Sie dürfte unbemerkt aus der Wohnung eines Nachbarn entwichen und irgendwie über die Kanalisation in sein WC gelangt sein. Auf welchen Umwegen, wird noch genau untersucht.

Schlangenhalter angezeigt

Ein alarmierter Experte des Reptilien-Notdienstes holte die Schlange aus der Muschel, reinigte sie und übergab sie letztlich wieder an den Besitzer. Der 24 Jahre alte Nachbar ist ein Reptilienfan, er beherbergt elf ungiftige Würgeschlangen sowie einen Gecko in seiner Wohnung. Die Tiere leben in Terrarien und eigens eingerichteten Schubladen.

Der 65-Jährige wurde vom Roten Kreuz ins LKH Graz eingeliefert und dort ambulant wegen seiner leichten Verletzungen behandelt.

Der Schlangenhalter wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung angezeigt. Zudem erfolgt ein Bericht an die Bau- und Anlagenbehörde der Stadt Graz. Denn irgendwo in der Kanalisation muss der Fehler im System liegen und es eine Abzweigung zu viel geben. (mue, 5.7.2021)