Was ist besser? Eine reine Elektroplattform oder ein E-Auto, das es auch als Verbrenner gibt? Die Antwort lautet wie so oft: Es kommt darauf an.

Das Grundmodell des Hyundai Ioniq 5, basierend auf der Elektro-Plattform E-GMP (Electric Global Modular Platform).
Foto: Stockinger

Ein Elektroauto, das auf Basis einer Verbrennerarchitektur entwickelt wurde oder das sowohl mit Verbrennungsmotor als auch mit Elektromotor bestückt werden kann, muss jedenfalls kein schlechteres Elektroauto sein, ganz im Gegenteil: Bewährte Technologie, ergänzt um einen zukunftsfähigen Antrieb, kann sehr gut gemacht sein. Der Hersteller hat jedenfalls in diesem Fall mindestens zwei Vorteile: Er muss nicht das ganze Auto neu entwickeln, kann je nach Größe der Nachfrage flexibel reagieren und je nachdem mehr Verbrenner- oder Elektroautos bauen.

Vielfaches an Aufwand

Der größte Vorteil einer reinen Elektroplattform ist die bessere Raumausnutzung. Das kompromisslose Elektrokonzept erlaubt einen fast um eine Fahrzeugklasse größeren Innenraum auf gleicher Grundfläche gegenüber einer verbrennerbasierten Variante. Tatsache ist aber auch, dass die Entwicklung einer reinen Elektroplattform ein Vielfaches an Aufwand bedeutet und auch dementsprechend teurer ist. Dabei wird dann normalerweise gleich die gesamte Elektronik auf ein neues Fundament gestellt: neue Hard- und Software, vom Betriebssystem bis zu zahlreichen updatefähigen Funktionen. Diesen Weg kann sich derzeit nur ein sehr großer Autohersteller erlauben, der aufgrund seiner Marktmacht auch entsprechend steile Steigerungen im Verkauf zu erwarten hat, um die Investitionen auch in absehbarer Zeit wieder reinzuspielen. (Rudolf Skarics, 16.7.2021)