"Newsroom" – ein Streaming-Infokanal.

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Die Menüführung im Player laut Präsentation mit den darin vorgestellten Channels.

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Podcasts, etwa von Ö3-Stars.

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Kommentarfunktionen zum TV-Streaming.

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"Okidoki" wie das Kinderprogramm soll der Kinder-Channel für junge Menschen zwischen drei und neun Jahren heißen.

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Wien – Wie wird der ORF-Player aussehen, wenn er doch einmal kommt? Einen Vorgeschmack auf die – wieder einmal vertagte – große Streamingplattform des ORF oder jedenfalls die Pläne dafür lieferte ORF-General Alexander Wrabetz Österreichs Verlegern Ende Juni: ein Präsentationsvideo über den sogenannten ORF-Player – der tatsächlich aber "ORF On" heißen soll wie schon die bisherige blaue Seite des ORF.

Von "Newsroom" bis "Okidoki"

Das Video zeigt geplante Angebote wie den Infokanal "Newsroom", das Kinderangebot "Okidoki" und die künftig "Live" genannte Streamingfunktion aller ORF-Rundfunkkanäle und Funktionen, insbesondere auch Kommentare und Empfehlungen. Es zeigt vor allem auch das Design, das ORF-Stratege und ORF.at-Gründer Franz Manola federführend in den vergangenen Monaten mit jener Agentur erarbeitet hat, die schon Youtube und Facebook neu designte: Saffron.

Dem STANDARD liegt das schon beim Zeitungsverband VÖZ präsentierte ORF-Video zur Streamingplattform "ORF On" vor – und so sieht es aus:

"ORF On" – die ORF-Präsentation zur geplanten Streamingplattform, bisher unter dem Arbeitstitel ORF-Player.
DER STANDARD

Nach ORF-internen Ankündigungen sollten erste Module dieses Players im Frühsommer 2021 starten. Doch dieser Start wurde neuerlich verschoben – auf die Zeit nach der Generalswahl am 10. August 2021.

Seit Juni 2020 leitet Roland Weißmann das Projekt, der Vize-Finanzdirektor und Chefproducer wurde zusätzlich Geschäftsführer der ORF-Onlinetochterfirma, dort zuständig insbesondere für den Player. Er wird auch als möglicher bürgerlicher Gegenkandidat für dem amtierenden ORF-Chef Alexander Wrabetz gehandelt.

Novelle 2022

Der ORF darf laut geltendem Gesetz bisher keine Videoformate allein für das Netz produzieren und sie dort auch nicht zeigen, bevor sie im klassischen Rundfunk gelaufen sind. Danach dürfen sie – mit Ausnahmen – nur sieben Tage abrufbar sein. In Deutschland und anderen Ländern sind diese engen Grenzen schon gefallen.

Der Medienbeauftragte von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Gerald Fleischmann, rechnete vor dem Zeitungsverband erst im Herbst 2022 mit einem neuen ORF-Gesetz, das dem ORF mehr Möglichkeiten im Netz eröffnet.

Derzeit prüfen Medienbehörde und Wettbewerbsbehörde einen Antrag des ORF für den geplanten Wissenschafts- und Feuillettonchannel "Topos" nach geltendem ORF-Gesetz.

"Social-Media-Haus"

ORF-General Wrabetz hat in der Ende 2020 vom Stiftungsrat verabschiedeten ORF-Strategie bis 2026 Social Media als weitere Säule der Unternehmensstrategie neben linearem Rundfunk und Streaming definiert. Schon in seiner Bewerbung zur Wiederwahl als ORF-Generaldirektor 2016 hat er angekündigt, den ORF zum "Social-Media-Haus" zu machen.

GIS-Registrierung

Das ORF-Gesetz schränkt die Möglichkeiten des Unternehmens auf Social Media ein, die Präsenz wurde mit einem Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof erkämpft. Wrabetz verweist auf Erfolge mit "ZiB 100" und "ZiB Insta" und hat zuletzt (auch intern eher überraschend) eine Tiktok-Variante der ORF-News angekündigt.

Für zumindest einen Teil der Streamingplattform hat der ORF eine Registrierung mit GIS-Kennung angekündigt.

Ein Screenshot aus der Player-Präsentation aus dem Infoportal "Newsroom".
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Der Sport-Channel soll Bewegtbilder insbesondere von jenen Disziplinen und Ligen bringen, die es nicht ins große Fernsehen schaffen – und so wohl auf Sicht das lineare ORF Sport + ablösen.
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"U30" wird als Fernsehlabor beschrieben. Hier sollen offenbar junge und experimentellere Formate ausprobiert werden. Mögliches Vorbild: Funk von ARD und ZDF.
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"Topos" ist der Wissenschafts- und Feuilletonbereich auf der geplanten ORF-Streamingplattform.
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"Space" als Kultur-Channel – mit Uploadmöglichkeit.
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(fid, 6.7.2021)