Der Hauptpreis Fernsehen der Armutskonferenz 2021 ging an Rosa Lyon für Armutsberichte, ohne "typische Vorurteile und Klischees zu bedienen", so die Jury.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Die Armutskonferenz hat Montagabend zum elften Mal "tiefgründige und respektvolle Armutsberichterstattung" ausgezeichnet. Den Hauptpreis in der Kategorie Fernsehen erhielt Rosa Lyon für 2 ORF-"ZIB1"-Beiträge über "Lockdown – Homeschooling" und "Familienhärtefonds – Alleinerziehende".

Die Jury würdigte, dass diese "ZiB"-Beiträge, ohne die Protagonisten und Protagonistinnen zu beschämen, auf deren Lebensverhältnisse aufmerksam machten: "Rosa Lyon zeigt mit ihren Beiträgen in der ZIB1, wie man auch kurz und knapp die prekäre Situation von Armutsbetroffenen beschreiben kann, ohne typische Vorurteile und Klischees zu bedienen."

Der Hauptpreis in der Kategorie Print ging an Rike Uhlenkamp und Fotograf Sascha Montag für ihren Artikel "Länger als neun Monate blieb keiner hier" über das VinziDorf-Hospiz, erschienen in der "Wienerin". Ohne auf die Tränendrüse zu drücken, erzähle er von Menschen, die sonst kaum beachtet würden.

"Ohne Betroffenen zu beschämen"

In der Kategorie Online erhielt Michaela Ambos die Auszeichnung für ihre Reportage "Mit diesem Einkommen bist du bereits armutsgefährdet" veröffentlicht auf woman.at. Die Jury würdigte Michaela Ambos für ihr schonungslos offenes aber immer respektvoll geführtes Interview, das nie auf medienwirksame Sensation blickt.

Korrektur der Angaben in der OTS-Aussendung zum Preis: Den Hauptpreis in der Kategorie Radio habe nicht Maria Harmer von Ö1 gewonnen, sondern die UNDOK-Anlaufstelle zusammen mit Radio Orange 94.0, vertreten durch Karl Schönswetter, Fiona Steinert und Vina Yun, erklärte Vina Yun in einer Nachricht an den STANDARD.

Auf der Shortlist des Journalismuspreises "von unten" und damit lobend erwähnt wurde auch Steffen Arora vom STANDARD für den Beitrag "Kampf gegen die Armen, nicht gegen die Armut". (red, 6.7.2021)