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EU-Parlament schreibt neuen Journalistenpreis zu Ehren der 2017 ermordeten maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia aus.

Foto: AP/Jon Borg

Straßburg/Wien – Das Europäische Parlament schreibt einen neuen Journalismuspreis zu Ehren der ermordeten maltesischen Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia aus. Jedes Jahr sollen mit dem Preis herausragende journalistische Leistungen ausgezeichnet werden, mit denen die Prinzipien und Grundwerte der Europäischen Union gefördert und verteidigt werden, teilte das Verbindungsbüro des EU-Parlaments in Wien am Mittwoch mit. Dotiert ist der Preis mit 20.000 Euro.

Der Preis, bei dem es etwa um Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichstellung, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte geht, steht allen professionellen Journalisten und Journalistenteams offen, hieß es in der Aussendung weiter. Die Staatsangehörigkeit spielt dabei keine Rolle. Eingereicht werden können journalistische Beiträge, die von Medien in einem der 27 Mitgliedstaaten der EU veröffentlicht oder ausgestrahlt wurden.

Hohes Gut Pressefreiheit

Mit dem Preis und dem Preisgeld will das Europäische Parlament zeigen, dass es sich für Enthüllungsjournalismus einsetzt und dass die Pressefreiheit ein hohes Gut ist. Wer den Preis gewinnt, entscheide eine unabhängige Jury, in der die Presse und die Zivilgesellschaft aller 27 EU-Mitgliedstaaten ebenso vertreten seien wie die wichtigsten europäischen Journalismusverbände. Verliehen wird der Preis jedes Jahr rund um den Jahrestag der Ermordung von Daphne Caruana Galizia am 16. Oktober. Dieses Jahr findet die feierliche Preisverleihung im Europäischen Parlament am 14. Oktober statt.

Die maltesische Enthüllungsjournalistin, Bloggerin und Aktivistin starb am 16. Oktober 2017 durch eine Autobombe. Sie hatte über Korruption, Geldwäsche und organisiertes Verbrechen, aber auch über den Handel mit der Staatsbürgerschaft des Landes und die Verwicklung der maltesischen Regierung in die Affäre um die Panama-Papers berichtet. Die Skandale rund um die Ermittlungen der Behörden im Mordfall Daphne Caruana Galizia führten zum Rücktritt von Ministerpräsident Joseph Muscat. (APA, 7.7.2021)