Thema Nierenspende: Kathrin und Arnold haben einiges zu besprechen.

Foto: Luna Filmverleih

Eine Ehe ist ein Bund fürs Leben. Versteht sich im Grunde von selbst, dass es damit auch so etwas wie ein eheliches Interesse daran gibt, dass beide Beteiligten am Leben bleiben. Aber was bedeutet das in dem konkreten Fall einer Niereninsuffizienz dritten Grades (von fünf)? Bei Kathrin, einer Frau in den besten Jahren, wird dieses Leiden festgestellt. Ein wenig aus heiterem Himmel, gerade war sie noch auf der Preinerwand, man hat ihr nichts angemerkt. Wie dem auch sei, Kathrin benötigt eine Organspende.

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Es gibt dafür einen logischen Kandidaten. Er heißt Arnold, baut Hochhäuser, ist viel am Handy – und vor allem: Er ist der Ehemann von Kathrin. Er ist aus naheliegenden Gründen die erste Ansprechperson in dieser Causa, die Blutgruppe würde auch passen. Aber versteht es sich wirklich von selbst, dass Arnold eine seiner zwei Nieren zur Verfügung stellen soll? Und wie redet man da drüber? Ist nicht im Grunde schon etwas danebengegangen, wenn Kathrin fragen müsste?

Unzumutbarkeiten der Zweisamkeit

Was sie übrigens nicht tut, jedenfalls nicht so direkt. Der Theaterautor Stefan Vögel hat das Szenario der Ehe von Kathrin und Arnold in Die Niere durchgespielt, im Wesentlichen handelt es sich um ein Vierpersonenstück mit einigen Nebenfiguren. Diana und Götz sind das befreundete Paar, in dem sich vieles spiegelt. Michael Kreihsl hat aus dem Stück den Film Risiken und Nebenwirkungen gemacht, in dem Samuel Finzi die Hauptrolle spielt.

Er hat die Aufgabe, einen Männertypus nachvollziehbar zu machen, der vor der Herausforderung eines so existenziellen Liebesbeweises ins Lavieren kommt. Dabei hat er gegen Inka Friedrich in der Rolle von Kathrin keine Chance. Eine moderne Boulevardkomödie über die Unzumutbarkeiten der Zweisamkeit. (reb, 8.7.2021)