Tourismusministerin Elisabeth Köstinger war am Dienstag im ORF-"Report" zu Gast.

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Die Nachrichten von der zunehmenden Verbreitung der Delta-Variante nähren den Verdacht, dass wir uns das Ende der Pandemie zumindest vorerst abschminken können. Die Zwischenphase wäre gut für klare Ansagen, dass nämlich Vorsicht geboten ist, wenn man nicht im Herbst den nächsten Lockdown haben will.

Ein anschauliches Beispiel, wie klare Ansagen nicht erfolgen, lieferte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Dienstag im ORF-"Report". Es grenzte an Kunst, die Fragen Susanne Schnabls so wortreich und konsequent nicht zu beantworten. Was mache sie so sicher, dass es im Herbst keine böse Delta-Überraschung geben werde? Köstinger: "Wir haben am 19. Mai alle Branchen aufgesperrt." Wer vertritt die Regierungslinie gegenüber Wien, wo es schärfere Corona-Regeln gibt? "Was wir immer gesagt haben und was auch für die Zukunft bleiben und gelten wird, dass es entsprechend regionale Maßnahmen gibt, wenn wieder eine schwierige Situation im Gesundheitssystem oder bei Intensivbettenkapazitäten auftritt." Und so weiter.

Konkreter bei Karlsplatz und Corona-Cluster

Konkreter wurde die ÖVP-Politikerin, als es darum ging, eine Veranstaltung auf dem Wiener Karlsplatz und den Corona-Cluster im Parlament anzuprangern. Das Verhalten des nicht geimpften, aber getesteten FPÖ-Fraktionsvorsitzenden Christian Hafenecker habe "seine Mitmenschen massiv in Gefahr" gebracht.

Aktuell sei die Lage aber gut, sagte Köstinger. Dergleichen war noch bis vor kurzem aus Ländern wie Israel und Spanien zu vernehmen. Eine Auskunft zu einem Plan im neuerlichen Ernstfall? So es einen gibt, von der Tourismusministerin erfuhren die Zuschauerinnen und Zuschauer an diesem Abend jedenfalls nichts. (Doris Priesching, 7.7.2021)