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TeamViewer gehörte zu den großen Gewinnern der Coronakrise.

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Der deutsche Softwareanbieter TeamViewer hat nach dem coronabedingten Boom vorübergehend an Schwung verloren und drosselt die Erwartungen für das Gesamtjahr. Die abgerechneten Umsätze – bei Teamviewer Billings genannt – seien im zweiten Quartal nur noch um 15 Prozent auf 121,6 Millionen Euro gewachsen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Erwartet hatte man mindestens 20 Prozent Plus, im ersten Quartal waren es noch 26 Prozent.

Im Gesamtjahr sei damit wohl nur noch das untere Ende der Umsatzprognose erreichbar: Zuletzt hatte das Softwarehaus bei den Billings mit einem Plus von 27 bis 31 Prozent auf 585 bis 605 Millionen Euro gerechnet.

Die bereinigte Umsatzrendite (Ebitda-Marge) werde aber wie geplant zwischen 49 und 51 Prozent liegen. Hier hatte TeamViewer zuletzt bereits wegen zweier kostspieliger Sponsoring-Verträge Abstriche gemacht. Im zweiten Quartal ging das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 56,6 (Vorjahr: 57,3) Millionen Euro zurück, die Marge schrumpfte auf 47 Prozent und lag damit deutlich unter dem Wert in den ersten drei Monaten des Jahres. "Dies spiegelt die anhaltenden Wachstumsinvestitionen und die erwartete Saisonalität wider", hieß es in der Mitteilung.

Gewinnern der Krise

TeamViewer gehörte zu den großen Gewinnern der Coronakrise, weil seine Software den Zugriff auf andere Computer – etwa für die Fernwartung – ermöglicht. Die im Lockdown gewonnenen Kunden seien zwar überwiegend bei der Stange geblieben, doch hätten im April und Mai weniger Kunden ihre Verträge verlängert als gedacht. Im Juni habe sich das geändert, vor allem Verträge mit Großkunden seien hinzugekommen. Unter dem Strich zählte TeamViewer Ende Juni mit 623.000 Abonnenten 20.000 mehr als Ende März. (APA/Reuters, 8.7.2021)