Ankara/Berlin – Der regierungskritische türkische Journalist Erk Acarer, der in Berlin im Exil lebt, ist nach eigenen Angaben in seiner Wohnung angegriffen und verletzt worden. Die Täter hätten ihn mit Fäusten und Messern attackiert, schrieb Acarer am Mittwoch im Onlinedienst Twitter. Die Polizei bestätigte den Angriff auf den Journalisten, nannte aber keine weiteren Einzelheiten.

Der ebenfalls im deutschen Exil lebende türkische Journalist Can Dündar wertete den Angriff als "direkte Botschaft" des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan, der damit deutlich machen wolle, dass die Türkei "einen regimekritischen Journalisten sogar in Berlin angreifen" könne.

Auch die Journalistin Mesale Tolu, die 2017 mehrere Monate in der Türkei in Untersuchungshaft saß, verurteilte den Angriff. "So viele Menschen suchen Schutz in Deutschland und werden dann auch hier aggressiver Gewalt ausgesetzt. Das muss ein Ende haben", schrieb sie auf Twitter. (APA, AFP, 8.7.2021)