Wien – Der Presseclub Concordia hat das Eindringen feministischer Aktivistinnen in das Redaktionsgebäude von "Österreich"/"Oe24" am Donnerstag auf Twitter verurteilt. "Der radikal-feministische 'Sturm' auf @oe24at war ein (missglückter) Angriff auf die Pressefreiheit", ließ die Organisation von Journalistinnen und Journalisten verlauten.

Wo die Grenzen der Pressefreiheit verlaufen, "entscheidet in Österreich das Gesetz und nicht eine kleine Gruppe von Aktivistinnen", kommentierte die Concordia das auf Twitter verbreitete Video von der Aktion am Mittwoch:

Die Aktivistinnen protestierten mit ihrer Aktion nach eigenen Angaben auf Twitter gegen die "unsensible Femizidberichterstattung" der Medien der Fellner-Gruppe. Auf einem im Redaktionsgebäude entrollten Transparent stand etwa "Hier habt ihr euren Rosenkrieg! Man(n) tötet nicht aus Liebe".

Die Gruppe erklärte wie berichtet auf Twitter auch ihre Unterstützung für ehemalige Mitarbeiterinnen, die dem Herausgeber Wolfgang Fellner sexuelle Belästigung vorwerfen. Fellner bestreitet diese Vorwürfe als falsch und "frei erfunden", mehrere Verfahren sind zu dem Thema anhängig.

Niki Fellner: "Durch keine Aktion mundtot machen lassen"

"Oe24"-Geschäftsführer Niki Fellner verurteilte "dieses gewaltsame Eindringen von vermummten Extremisten" aufs Schärfste: "Wir werden uns von niemandem – und schon gar nicht von solchen Aktionen – an unserer kritischen Berichterstattung behindern lassen." Man werde sich "durch keine Aktion mundtot machen lassen".

Fellner verurteilte "insbesondere die Attacken auf unsere weiblichen Verkaufsmitarbeiterinnen, die von den Aktivistinnen in Angst und Schrecken versetzt wurden", und fordere schärfste Konsequenzen durch die Exekutive.

Mehrere Aktivistinnen wurden nach Angaben der Protestorganisatoren vorübergehend bei der Sezession von der Polizei festgehalten, dann aber wieder freigelassen. (red, 9.7.2021)