Auf vielen Social-Media-Plattformen finden sich Tipps für Jugendliche, die sich gegen den Willen ihrer Eltern impfen lassen wollen.

Foto: Sourandnasty

Während Erwachsene selbst entscheiden können, ob sie sich Impfen lassen wollen, müssen Jugendliche meist das Einverständnis der Eltern mitbringen. Speziell in den USA scheint das zu einem Problem zu werden, da rund ein Viertel der US-Amerikaner laut einer Studie ihre Kinder "definitiv nicht" impfen lassen will. Nun nutzen die Jugendlichen diverse Social-Media-Plattformen, um gemeinsam Widerstand gegen diese ungewollte Bevormundung zu leisten.

Reddit und Tiktok

Speziell auf der Videoplattform Tiktok finden sich immer mehr Videos zu der Thematik. Auffallend ist auch die hohe Dichte an Antworten, wenn es um von den Eltern verbotene Impfungen geht. Die erfolgreiche Tiktokerin Sourandnasty meint in einem Video, ihre Eltern halten die Impfung für "dumm", hätten sich selbst aber sehr wohl impfen lassen.

Eine weitere Anlaufstelle für frustrierte Jugendliche ist die Plattform Reddit geworden. So gibt es mehrere Topics, in denen die Frage gestellt wird, wie man ohne die Einwilligung der Eltern an eine Impfung gelangen kann. Viral ging bereits 2019 der 20-jährige Ethan Lindenberger, dessen Eltern ebenfalls ein Impfverbot für ihn aussprachen. In den Kommentaren gab es schon damals Tipps, wie er ohne Erlaubnis einen Arzttermin inklusive Impfung organisieren könne.

Im Mai interviewte "NBC News" Lindenberger, der dort den Aufruf an alle Jugendlichen startete, sich in jedem Fall impfen zu lassen. Sein Leben zu retten sei wichtiger als möglicherweise von zu Hause rausgeschmissen zu werden, so Lindenberger im Interview.

Rechte der Jugendlichen

Schon zwei Jahre vor der Pandemie gründete die damals 18-jährige Kelly Danielpour die Website Vaxteen.org, die als generelle Informationsplattform für mögliche Impfungen dienen sollte. Im letzten Jahr entwickelte sich die Website auch zur beliebten Anlaufstelle für Fragen in Richtung Covid-19. In einem Interview mit der "New York Times" bekräftigte Danielpour die Relevanz jugendlicher Entscheidungen.

"Wir reden immer nur von den Eltern, aber nicht darüber, welche Meinung die Jugendlichen zu dem Thema haben. Mit meiner Plattform wollte ich helfen, damit jeder über seine Rechte betreffend Impfungen Bescheid weiß." (aam, 9.7.2021)