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Richard Branson vor dem Einstieg ins Raumflugzeug.

Foto: AP Photo/Andres Leighton

Das Raumflugzeug ist abgehoben.

Foto: PATRICK T. FALLON / AFP

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Branson bei der Erfüllung seines Bubentraums.

Foto: Virgin Galactic/Handout via REUTERS

Das Flugzeug ist auch wieder gelandet.

Foto: Patrick T. FALLON / AFP

Der britische Milliardär Richard Branson ist am Sonntag in den Passagiersitz des Virgin Galactic Raumflugzeugs geklettert, um sich rund 80 Kilometer in den Himmel schießen zu lassen. Über der Wüste des US-Bundesstaats New Mexico reiste er an den Rand des Weltalls, im ersten voll besetzten Testflug des Unternehmens. Das Flugzeug ist um 16:30 MESZ vom privaten Weltraumflughafen Spaceport America gestartet und hat nach rund einer Stunde das All erreicht.

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Virgin Galactic

Kostspieliges Unterfangen

Branson war eines von sechs Crewmitgliedern, das an der Mission teilgenommen hat. Nach rund 90 Minuten ist das Raumflugzeug wieder auf der Erde gelandet. Die Landung fand wie der Abflug auf dem Weltraumhafen nahe der Kleinstadt Truth or Consequences statt. Die Ortschaft mit dem ungewöhnlichen Namen ("Wahrheit oder Konsequenzen") hatte sich in den 50er-Jahren nach einer Quizsendung benannt.

Der Milliardär bezeichnet das Vorhaben als Wegbereiter für eine neue Ära im Weltraumtourismus. Das Unternehmen, das er mitbegründet hat, will im kommenden Jahr in Vollbetrieb gehen und Privatpersonen ins All schießen. Tickets werden rund 250.000 US-Dollar pro Person kosten. Die Schweizer Investmentbank UBS schätzt den potentiellen Wert von Weltraumreisen auf bis zu drei Milliarden US-Dollar jährlich ab dem Jahr 2030.

Jeff Bezos wünschte nichtsdestotrotz Branson und der Crew alles Gute.

Rennen der Milliardäre

Es war der 22. Testflug des VSS Raumflugzeugs und der vierte bemannte, der außerhalb der Erdatmosphäre führt. In einer Woche feiert Branson seinen 71. Geburtstag und schlägt mit seiner Reise ins All den Amazon-Gründer Jeff Bezos, der erst neun Tage später abheben wird. Die Milliardäre dementieren eine persönliche Rivalität. Bezos, der ebenfalls noch im Juli in neue Höhen starten will, wünschte Branson "einen erfolgreichen und sicheren Flug". Auch Elon Musk, der die Raumfahrtfirma SpaceX betreibt, kam am Sonntag als Gast zu der Abflugzeremonie.

Branson, der bereits Rekordfahrten mit Segelbooten und Heißluftballons unternommen hat, begann seine Tour am Sonntag mit Muskelkraft: Am Weltraumhafen traf er mit dem Fahrrad ein. (red, Reuters, 11.7.2021)