Für geimpfte Genesene gibt es derzeit noch keine Lösung im grünen Pass.

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G ist nicht gleich G: Das merken immer mehr Corona-Genesene. Immerhin circa 300.000 Genesene haben kein gültiges Genesungszertifikat, weil ihre Infektion über ein halbes Jahr zurückliegt. Und viele von ihnen wurden bereits geimpft – aber nur einmal. So empfehlen es das Nationale Impfgremium und die EU. Ein Zertifikat im grünen Pass gibt es dafür noch nicht. Wollen geimpfte Genesene ins Ausland reisen, müssen sie sich testen lassen – obwohl sie zwei "Gs" erfüllen.

Viele fühlen sich zu Recht von der Regierung vergessen: Lange war nicht klar, wie es für sie weitergeht beim grünen Pass, bei Anrufen im Ministerium oder Behörden wurden sie im Kreis geschickt. Manche haben sich, um Komplikationen beim Grenzübertritt zu vermeiden, trotz höherer Impfreaktionen zweimal impfen lassen.

Fehlende Perspektive

Die Politik hat verabsäumt, die Betroffenen klar zu informieren, eine Perspektive aufzuzeigen. Immerhin werde laut Ministerium seit Mitte Juni an einer Lösung gearbeitet. Vergangene Woche, Tage nach dem Start des EU-weiten grünen Passes, hat der Nationalrat endlich eine Novelle beschlossen. Mitte Juli sollen die geimpften Genesenen dann das "G" erhalten.

Die Betroffenen verdienen eine schnelle Lösung im grünen Pass. Nicht nur, weil es ihnen wohl einiges an Nerven bei der Urlaubsplanung gespart hätte. Sondern auch aus Solidarität: Ihnen soll kein Nachteil entstehen, wenn jemand anderer mit ihrer zweiten Dosis eine Impfung erhält. (Selina Thaler, 12.7.2021)