SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner: Doskozil sei "sehr inkonsequent, sehr unehrlich".

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Mit einem Spaziergang begann das zweite Sommergespräch auf Puls 24 am Montag. Manuela Raidl schlenderte mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner durch den Schlosspark Schönbrunn. Wie alle Interviewpartnerinnen durfte sich Rendi-Wagner den Ort des Treffens aussuchen. Der ist so pittoresk, dass der Gang zum Palmenhaus, wo die beiden dann Tacheles redeten, wirkte wie ein Video in den Pausen der Neujahrskonzertübertragungen. Rendi-Wagner habe den Park durch viele Zoobesuche mit den damals noch kleinen Töchtern in guter Erinnerung.

Für den Lobautunnel

Das Dilemma, dass die Parteivorsitzende schwer Themen unters Volk bringe, weil sie immer wieder von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil attackiert werde, sei wohl das "Schicksal" Rendi-Wagners, so Raidl. Rendi-Wagner erfüllte im Gespräch aber beides: Sie sprach über ihren Antrieb, die "Gerechtigkeitsfrage", warb auch für die ländliche Bevölkerung, forderte eine Vorziehung der zweiten Impftermine jener, die erst einen Stich intus haben, und sprach sich für Klimapolitik, aber auch klar für den Lobautunnel aus.

Moderatorin Manuela Raidl (rechts) und SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner.
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"Sehr inkonsequent, sehr unehrlich"

Der unsichtbare Gast kam beim Asylthema dran. Doskozil sei "sehr inkonsequent, sehr unehrlich", so Rendi-Wagner, weil er anlässlich des Falls Leonie eine Spaltung in der Asylfrage erfunden habe. Sie habe sich klar für die Abschiebung des dreifach verurteilten mutmaßlichen Mörders ausgesprochen. Ihr Ärger war sichtbar.

Doch auf die naheliegende Frage, ob sie Doskozil oder Kurz mehr auf die Palme bringe, meinte sie wieder gefasst lächelnd: "Weder noch." Ihre empfohlene Urlaubslektüre hat einen passenden Titel für die kampferprobte Rote: Daniel Wissers Wir bleiben noch. (Colette M. Schmidt, 12.7.2021)