In den Mittelschulen, AHS-Unterstufen und Sonderschulen werden ab Herbst Schülerinnen und Schüler mit einem Notebook oder Tablet ausgestattet. Der Bund stellt für die teilnehmenden Klassen auch je drei Endgeräte für Lehrkräfte zur Verfügung. Das Land Steiermark finanziert zusätzlich ein viertes Gerät – und somit in Summe 800 weitere Geräte für das Lehrpersonal, wie LHStv. Anton Lang (SPÖ) und Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Mittwoch darlegten.

Die Monate des Lockdown haben nachdrücklich gezeigt, wie entscheidend die digitale Infrastruktur auch für das Lernen und Lehren ist. Das Land Steiermark investiert nunmehr 1,2 Millionen Euro, um die Schulen besser für den digitalen Unterricht auszustatten, wie LHStv. und Finanzlandesrat Lang berichtete. "Gerade im Bereich der Digitalisierung müssen wir alles daran setzen, dass unsere steirischen Schulen am Puls der Zeit sind", hielt Lang fest. Mit der Investition werden zusätzliche Geräte für die Lehrenden, Software und Personal für die Wartung der Geräte und Systeme zur Verfügung gestellt.

Geräte sollen im Herbst eintreffen

In der Steiermark nehmen 95 Prozent – und damit noch einmal mehr als im österreichischen Durchschnitt – an der Digitalisierungsoffensive im Bildungsbereich teil, hob Bildungslandesrätin Bogner-Strauß hervor. Neben den wichtigen Endgeräten seien aber auch die entsprechenden Softwareanwendungen und personelle Unterstützung in technischen Fragen notwendig, weshalb man in der Steiermark die Geräteinitiative in ein unterstützendes Paket einbette.

Man rechne damit, dass auch die Geräte für die Lehrenden im Laufe des Herbst in den Schulen eintreffen werden. 554 Pflichtschulen nehmen teil, wie Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner schilderte. Was die Ausstattung bei der WLAN/Internet-Infrastruktur anbelangt, gebe es noch Bedarf. 40 Prozent der Schulen seien so ausgestattet, dass es im Herbst keine weiteren Probleme geben sollte. "Wir wissen genau, welche Schule wie ausgestattet ist und wo noch Handlungsbedarf besteht", sagte Meixner.

Neos fordern Breitbandoffensive

Damit die Systemadministration gewährleistet ist und Schulen und Lehrende die erforderliche technische Unterstützung erhalten, stellt das Land Systemadministratoren im Ausmaß von zehn Vollzeit-Beschäftigungsäquivalenten zur Verfügung. Das schlage sich mit 600.000 Euro zu Buche, wie Bernd Steiner, Projektverantwortlicher in der Bildungsdirektion erläuterte. 400.000 Euro aus dem Landesbudget fließen in die zusätzlichen 800 Geräte, weitere 200.000 Euro werden in die Lizenzen investiert.

Der steirische Neos-Klubobmann und Bildungssprecher Niko Swatek kritisierte, dass die steirischen Schulen beim Breitbandzugang weiterhin "auf den Sankt Nimmerleinstag vertröstet" werden würden. Die zusätzlichen Geräte und Systemadministratoren seien nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: "Jede Lehrkraft in der Steiermark muss ein eigenes Dienstgerät bekommen und jede Schule braucht einen Breitbandanschluss", sagte Swatek. (APA, 14.7.2021)