Nirgends wird so viel gebaut wie in Österreich.

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Genau 4.457 Euro, das ist laut dem jüngsten Property Index des Beratungsunternehmens Deloitte der durchschnittliche Quadratmeterpreis von Wohneigentum in Österreich. Und damit belegte die Alpenrepublik im Ranking der 23 von Deloitte untersuchten europäischen Staaten den zweifelhaften ersten Platz für den höchsten Landesdurchschnittswert.

Auch bei der Relation der Preise zum durchschnittlichen Bruttojahresgehalt landete Österreich weit vorn: Die 10,6 Bruttojahresgehälter, die man hierzulande für den Erwerb einer 70 Quadratmeter großen Neubauwohnung aufwenden muss, bedeuteten den dritten Platz ex aequo mit der Slowakei.

Paris ist teuerste Stadt

Am teuersten ist der Kauf einer Eigentumswohnung demnach nur in Serbien, wo man 15 Bruttojahresgehälter zahlen muss, sowie in Tschechien mit 12,2 Bruttojahresgehältern. Am günstigsten ist eine Eigentumswohnung in Irland: Für den Kauf müssen hier nur 3,1 Bruttojahresgehälter bezahlt werden.

In den 23 Ländern wurden auch die Immobilienpreise von insgesamt 72 Städten erhoben. Teuerste Stadt war dabei einmal mehr Paris mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 12.917 Euro, gefolgt von Tel Aviv mit 10.322 Euro und München mit 8700 Euro. In Österreich wurden Wien, Graz und Linz in die Liste aufgenommen, wobei für Wien ein Preis von 5.248 Euro erhoben wurde, für Graz 3.712 Euro und für Linz 4.010 Euro.

"Preissteigerungen trotz Corona-Krise"

In der Alpenrepublik stiegen die Preise um rund sechs Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. "Trotz des Corona-Krisenjahres gehen die Wohnungspreise in Österreich weiter nach oben. Die steigenden Baukosten und die hohe Attraktivität von Immobilien als Anlageform sind die Hauptgründe für diese Preisentwicklung", erklärt Gabriele Etzl, Immobilienexpertin und Partnerin bei Jank Weiler Operenyi / Deloitte Legal. "Aktuell deutet alles darauf hin, dass sich dieser Trend in den nächsten Monaten noch verstärken wird."

Und auch gebaut wird in Österreich laut dem Deloitte Property Index mehr als in allen anderen untersuchten Ländern: Im Jahr 2020 wurden hierzulande 10,9 Wohneinheiten pro 1.000 Einwohner baugenehmigt. Rumänien und Polen folgen auf Platz zwei und drei mit 7,5 bzw. 5,9 geplanten Wohnungen je tausend Einwohner. Lettland bildet das Schlusslicht mit 1,2 Bauvorhaben je tausend Einwohner. (red, 15.7.2021)