Matthias Jaissle hat zumindest in der Offensive die Qual der Wahl.

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Wien – Für Titelverteidiger Salzburg beginnt die Pflichtspiel-Saison am Freitag (17.00 Uhr / live ORF 1) in der ersten ÖFB-Cup-Runde beim Drittligisten Hertha Wels. Für Trainer Matthias Jaissle stellt sich bei seinem Pflichtspieldebüt die Aufgabe, den Sturm seiner Wahl zu finden. Admira-Coach Andreas Herzog und Wolfsbergs Neuer Robin Dutt stehen gleichermaßen vor ihren Premieren in einem Bewerbsspiel. Fußball-Vizemeister Rapid trifft auf die Wiener Viktoria mit Trainer Toni Polster.

Der 33-jährige Jaissle kann den Auftakt gar nicht mehr erwarten, wie er bei seinen jüngsten Medienterminen zugab. "Jetzt nach vier Wochen Vorbereitung wünscht man sich nichts sehnlicher, als dass es endlich um Punkte geht oder wie jetzt in diesem Fall ums Weiterkommen im Cup." Durch den Abgang von Torschützenkönig Patson Daka zu Leicester City und den Kreuzbandriss von Sekou Koita hat Salzburg schon vor Saisonstart zwei Stürmer verloren. Weil Mergim Berisha außerdem an einer Leistenverletzung laboriert, tut sich im Angriff ein Fragezeichen auf.

Überangebot in Salzburgs Offensive

"Es ist ein großer Umbruch, vor allem in der Offensive", sagte Jaissle. Mit Karim Adeyemi (19), Rückkehrer Junior Adamu (20), Noah Okafor (21) und dem vom FC Liefering beförderten Benjamin Sesko (18) hat der Chefcoach zumindest vier hochtalentierte Junge mit unterschiedlichen Stärken im Kader. Die interne Hierarche muss sich erst herauskristallisieren. "Es ist so, dass die verbleibenden Stürmer das sehr, sehr gut gemacht haben", betonte der Deutsche. "Es ist ein bisschen die Qual der Wahl für mich als Trainer, am Freitag das Duo zu finden, das von Beginn an spielt."

Der Gegner werde jedenfalls nicht unterschätzt. "Es ist ein Pflichtspiel, wir wollen gewinnen. Demzufolge haben wir uns auch da professionell vorbereitet", sagte Jaissle. "Es ist für uns sehr wichtig, dass wir erfolgreich in die neue Saison starten. Als Titelverteidiger sind wir Favorit und wollen dieses Spiel gegen Wels natürlich gewinnen", meinte auch Zlatko Junuzovic.

Grün-Weiß gegen Cup-Schreck Viktoria

Rapid bekommt es mit dem einmaligen "Cup-Schreck" Viktoria zu tun. Die Polster-Truppe hatte vor zwei Jahren Hartberg im Elfmeterschießen eliminiert, damals allerdings mit Heimvorteil in Wien-Meidling. Diesmal wird im Allianz Stadion gespielt (20.30 Uhr/live ORF Sport +).

Robin Dutt, der in Deutschland u.a. Werder Bremen, Leverkusen und Bochum betreut hatte, muss für sein Debüt als Coach des WAC nicht weit weg von Hütteldorf in den 17. Bezirk zum Wiener Sport-Club. "Das ist ein Traditionsclub, da wird sicherlich, dadurch dass Zuschauer erlaubt sind, auch emotional von der Tribüne was abgehen. Wir werden eine absolute Topleistung abrufen müssen, um der Favoritenrolle auch gerecht zu werden", sagte der neben Jaissle zweite deutsche Cheftrainer in der Bundesliga.

Debüt für Herzog in Neusiedl

Das erste offizielle Match von ÖFB-Rekordspieler Herzog als Clubtrainer findet im Burgenland statt, wo die Admira beim SC Neusiedl am See gastiert. "Wir sind froh, dass es endlich losgeht. Natürlich muss man im Cup immer aufpassen, damit es kein blaues Wunder gibt, aber die Mannschaft hat in den letzten Wochen sehr hart gearbeitet", meinte der frühere Trainer der israelischen Nationalmannschaft. Hartberg spielt bei Bad Gleichenberg, die SV Ried ist in Grödig zu Gast.

Erst am Samstag gefordert sind der LASK gegen Marchfeld/Mannsdorf, die Austria bei Spittal/Drau, Bundesliga-Aufsteiger Austria Klagenfurt in Wiener Neustadt, Altach in Kalsdorf, die WSG Tirol in Leobendorf sowie Sturm Graz beim ATSV Stadl-Paura. "Die Vorfreude auf das erste Pflichtspiel und auch auf die Rückkehr der Fans ist riesig. Wir wollen die Saison mit einem starken Auftritt und dem Aufstieg in die zweite Runde eröffnen", erklärte Sturm-Trainer Christian Ilzer.

In den vergangenen zwölf Jahren flog nur dreimal kein Bundesliga-Club in Runde eins aus dem Cup. Zuletzt überlebten allerdings in der Saison 2020/21 alle zwölf Oberhaus-Vereine den Startschuss. "Jeder Bundesligist ist gegen einen unterklassigen Verein Favorit", sagte WSG-Trainer Thomas Silberberger. "Wir wollen die Favoritenrolle annehmen, wollen nichts anbrennen lassen. Aber der Cup hat eigene Gesetze. Wir müssen mit Sicherheit mit der stärksten Elf spielen, sonst gibt es ein böses Erwachen." (APA, 15.7.2021)

Programm des Uniqa-ÖFB-Cups, 1. Runde:

Freitag, 16. Juli 2021:

17 Uhr

Hertha Wels – Red Bull Salzburg (live ORF 1)

18 Uhr

SVG Reichenau – FC Wacker Innsbruck
FC Lauterach – spusu SKN St. Pölten

19 Uhr

Neusiedl am See 1919 – FC Flyeralarm Admira
ASK-BSC Bruck/Leitha – SV Stripfing
SV Seekirchen – FAC Wien
Bad Gleichenberg – TSV Egger Glas Hartberg
SV Licht-Loidl Lafnitz – Traiskirchen FCM
FC Kitzbühel – SK Vorwärts Steyr
SC Schwaz – SV Horn
VFB Hohenems – SV Fügen

19.30 Uhr

Wiener Sport-Club – RZ Pellets WAC
SK Treibach – ASK Drassburg
SV Dellach/Gail – SC Weiz
SV Grödig – SV Guntamatic Ried

20.30 Uhr

SK Rapid Wien – Wiener Viktoria (live ORF Sport +)

Samstag, 17. Juli 2021

11 Uhr

SV Spittal/Drau – FK Austria Wien (live ORF Sport +)

16 Uhr

ATSV Stadl-Paura – SK Puntigamer Sturm Graz

17 Uhr

FC Deutschkreutz – SKU Ertl Glas Amstetten
FC Wels – SC Austria Lustenau
SW Bregenz – UVB Vöcklamarkt

17.30 Uhr

SV Leobendorf – WSG Tirol

18 Uhr

TWL Elektra – FC Gleisdorf 09
ASV Siegendorf – St. Jakob/Rosental
TSV St. Johann – FC Mohren Dornbirn

18.30 Uhr

Gurten – Lustenau 1907
SC Kalsdorf – Cashpoint SCR Altach

19.00 Uhr

SC Wr. Neustadt – SK Austria Klagenfurt
USV St. Anna/Aigen – GAK

20.30 Uhr

LASK – FC Marchfeld Mannsdorf/Großenzersdorf (live ORF Sport +)

Sonntag, 18. Juli 2021

11 Uhr

First Vienna FC – Kapfenberger SV (live ORF Sport +)

Mittwoch, 28. Juli 2021

19 Uhr

SV Kuchl – FC Blau Weiss Linz