Vernetzte, klimaneutrale Solarstromanlagen auf den Dächern, die die Menschen von den großen Energieanbietern unabhängig machen. Selbstfahrende E-Autos im Allgemeinbesitz statt privater Kfz – während in den Städten, auf den leeren Parkplätzen, Gemüse angebaut wird.
Weiden aus Mischgetreidesorten, auf denen sich Rinderherden frei bewegen, sodass sich der Boden vom industriellen Düngen erholt und CO2 absorbiert. Meergärten aus Algen, die mithelfen, das übersäuerte Wasser zu reinigen und den Tieren des Ozeans wieder Lebensgrundlagen zu schaffen. Soweit vier Lösungsansätze für eine lebenswerte Zukunft auf unserem Planeten, die der australische Filmemacher Damon Gameau in seinen Streifen 2040 – Wir retten die Welt vorstellt – zu sehen war die Doku am Mittwoch in ORF 1.
Aus der Perspektive der Tochter
Das tut Gameau auf sehr plastische Art und Weise, so, dass auch in Klimaschutzfragen unbeleckte Menschen einen Einstieg ins Thema finden. Dies geht von der Rahmenhandlung – Gameau sorgt sich um das Schicksal seiner Tochter in der von der Klimakatastrophe bedrohten Welt und umreist sie auf der Suche nach Auswegen – bis zu den Erklärungsstücken mit kleinen, an Lego gemahnenden, animierten Figürchen und viel Computergrafik.
Zynisch gesinnten Zuschauerinnen und Zuschauern mögen die dick aufgetragene Zuversicht sowie die Leutseligkeit der preisgekrönten Dokumentation aufstoßen; very Australian eben. Doch als Einstimmung auf die nun auch in der EU angebrochenen Zeiten eines – hoffentlich – forcierten Klimaschutzes ist Optimismus wahrlich keine schlechte Wahl. Die Herausforderungen sind riesig, wie man weiß.
Auszuleihen oder zu kaufen auf Youtube. (Irene Brickner, 15.7.2021)