Als Testimonial für das XR20 fungieren die Fußball-Freestyle-Weltmeisterin Lisa Zimouche und der brasilianische Fußballweltmeister und gefürchtete Freistoßtreter Roberto Carlos (hier zu sehen).

Foto: Nokia

Vor einigen Jahren galt HMD Global mit seiner Marke Nokia als einer der vielversprechendsten Neueinsteiger im Smartphone-Markt. Mit einem Fokus auf ein schlankes Android samt gutem Update-Versprechen konnte man sich eine einträgliche Nische sichern. Doch mittlerweile sind andere Hersteller bei Updates wesentlich besser geworden, während Nokia-Geräte in dieser Hinsicht nicht ganz die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen konnten.

Auf Android 11 warten etwa viele der von HMD entwickelten Smartphones noch heute – trotz ursprünglich zeitlich ambitionierterer Versprechen. Mit neuen Produkten will HMD nun aber frischen Schwung in die eigenen Geschäfte bringen. Die Palette reicht dabei von Feature-Phones im klassischen Nokia-Design bis zu neuen Smartphones in unterschiedlichen Preisregionen.

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Nokia XR20

Der auffälligste Neuzugang im Nokia-Portfolio ist fraglos das XR20, das aus einer recht simplen Idee geboren ist: Smartphone-Nutzer machen ihre Smartphones ziemlich oft kaputt. Es gibt zwar einen Spezialmarkt für robuste Smartphones, HMD will dieses Konzept nun aber in den Mainstream bringen. Zu den Highlights gehört dabei ein besonders stabiler Aluminiumrahmen, zudem wurde das XR20 einem Falltest aus 1,8 Metern Höhe unterzogen. Der beste Schutz vor Beschädigungen nach dem Runterfallen ist natürlich, das Gerät einfach nicht fallen zu lassen. Also ist das Gehäuse mit einem gerippten Polymer überzogen, damit das Smartphone einen besseren Griff bietet.

Das XR20 wurde für militärische Anforderungen getestet und hat entsprechend eine MIL-STD-810H-Zertifizierung. Das Kameramodul ist von einem zusätzlichen Schutzrahmen umgeben, außerdem gibt es dort zwei LED-Blitzlichter, die als besonders helle Taschenlampe verwendet werden können. IP68-Schutz ist natürlich ebenso dabei wie auch das Display durch Gorilla Glass Victus geschützt wird.

Updates

Zum Thema Langlebigkeit zählt HMD aber auch, dass die Geräte gut mit Updates versorgt werden. Das XR20 ist denn auch das erste Nokia-Smartphones, das nicht nur drei Jahre lang große Android-Versionssprünge, sondern auch vier Jahre Sicherheitsaktualisierungen verspricht. Damit folgt man dem Vorbild von Samsung und Oneplus, dies aber leider nur in diesem einen Fall. Wie das Unternehmen auf Nachfrage des STANDARD betont, sei derzeit nicht geplant, das Supportversprechen für andere Nokia-Smartphones auszuweiten. Ausgeliefert wird das XR20, wie zu erwarten, mit Android 11.

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Die weiteren Hardwaremerkmale seien natürlich auch nicht ganz vergessen: Das Nokia XR20 hat einen 6,67 Zoll großen FHD+-Bildschirm und wird – wie auch schon das Nokia X20 – von einem Qualcomm Snapdragon 480 angetrieben, mit dem 5G-Support einhergeht. Es gibt eine 48-Megapixel-Hauptkamera, der ein 13-Megapixel-Sensor mit einer Ultraweitoptik zur Seite gestellt ist. An der Vorderseite ist noch mal eine 8-Megapixel-Kamera zu finden, die das Display mit einem Punchhole-Ausschnitt durchbricht. Ein "Action-Cam"-Modus soll besonders gut stabilisierte Videoaufnahmen ermöglichen.

Der Akku ist mit 4.630 mAh angegeben, es gibt 18-Watt-USB-C-Fast-Charging sowie drahtloses Laden mit 15 Watt. Der RAM liegt je nach Ausführung bei 4 oder 6 GB, der lokale Speicher variiert zwischen 64 und 128 GByte. Letzterer kann aber über eine Micro-SD-Karte erweitert werden.

Das Nokia XR20 kann ab Dienstag vorbestellt werden und ist in der 4/64-GB-Ausführung um 499 Euro und in der 6/128-GB-Variante um 579 Euro erhältlich.

Das Nokia C30.
Foto: Nokia

Nokia C30

Seine günstigsten Smartphones versammelt HMD in der C-Reihe. Mit dem Nokia C30 gibt es dort nun ein neues Modell, das mit Android 11 in Go-Edition ausgeliefert wird. Mit einem 6,82 Zoll großen Bildschirm ist es das größte der Low-End-Smartphones unter der Nokia-Marke. Dazu passend weist es einen 6.000-mAh-Akku auf, hat eine 13-Megapixel-Kamera hinten und eine 5-Megapixel-Kamera vorne.

Es gibt einen rückseitigen Fingerabdrucksensor, eine Kopfhörerbuchse sowie einen Mikro-USB-Anschluss. Der WLAN-Support beschränkt sich auf 802.11 b/g/n, in Fragen Mobilfunk ist LTE das höchste der C30-Gefühle. Als Prozessor wird eine SC9863A von Unisoc geboten, aus einer Leistungsperspektive sollte man sich also lieber nicht zu viel erwarten. Dafür ist das Gerät aber auch äußerst billig, es soll ab 99 Euro verkauft werden.

Das Nokia 6310.
Foto: Nokia

Nokia 6310

Das Nokia 6310 ist wiederum eine Erinnerung an eine Zeit, als Nokia noch wirklich Nokia war und noch dazu der größte Mobiltelefonhersteller der Welt: die Ära der Feature Phones. Das neue Modell präsentiert sich dabei in einer leicht modernisierten Variante des klassischen Nokia-Designs. Es weist einen gebogenen 2,8-Zoll-Bildschirm auf und hat einen 1.150-mAh-Akku, der dank der kaum vorhandenen Funktionalität des Systems problemlos über eine Woche lang halten soll.

Die Knöpfe wurden im Gegensatz zu früheren Modellen etwas größer gestaltet, dies auch mit dem Blick auf Barrierefreiheit. Ein UKW-Radio gibt es hier übrigens auch noch. Und telefonieren kann man mit dem 6310 auch. Verkauft wird das Handy ab August namensbewusst um 63,10 Euro.

Die Comfort Earbuds+ in ihrer Ladehülle.
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Neue Ohrhörer

Gemeinsam mit den neuen Smartphones führt Nokia auch eine Reihe neuer drahtloser Ohrhörer ein. Besonders guten Klang verspricht man für die "Clarity Earbuds" mit Bluetooth-5.2-Kompatibilität, die in der Pro-Version auch aktive Geräuschunterdrückung sowie einen Ambient-Modus für die akustische Wahrnehmung der Umgebung bieten.

Die Comfort Earbuds, Comfort Earbuds+ und Comfort Earbuds Pro sollen wiederum stark mit Tragekomfort punkten. Das Plus-Modell bietet eine Ladehülle mit Wireless-Charging-Support, die Pro-Ausgabe reichert dies um aktive Geräuschunterdrückung und besonders geringe Übertragungslatenz an.

Wer besonders kompakte Hörer bevorzugt, bekommt mit den Micro Earbuds ein entsprechendes Angebot gelegt. Auch hier gibt es eine Pro-Variante, die mit einem abgewinkelten Gehäusedesign und Geräuschreduktion für das integrierte Mikrofon aufwartet.

Hinzu kommen der Solo Bud/Solo Bud+ als Single-Ohrhörer mit optionalem Spritzwasserschutz und die Go Earbuds+ als günstigste Alternative im neuen Portfolio. Alle Hörer kommen Ende August in den Handel und bewegen sich preislich zwischen 30 und 100 Euro. (apo, gpi, 27.7.2021)