Opernregisseur Graham Vick arbeitete 2015 in Covent Garden auch mit Klaus Maria Brandauer zusammen.

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London/Rom – Der britische Opernregisseur Graham Vick ist in London im Alter von 67 Jahren gestorben. Dies teilte die Leitung des "Teatro Regio" der norditalienischen Stadt Parma mit. In Parma hätte Vick Verdis "Un Ballo in maschera" am 24. September inszenieren sollen. Vick war für seine experimentellen Inszenierungen von traditionellen und modernen Opern bekannt. Er hat in vielen weltweit führenden Opernhäuser gearbeitet und war künstlerischer Leiter der Birmingham Opera Company.

Zahlreiche Opernhäuser, darunter die Mailänder Scala und das Fenice-Theater in Venedig, kondolierten Vicks Familie. Auch bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen hat Vick Opern aufgeführt.

Partituren wiederentdeckt

1987 gründete der Regisseur die "Birmingham Opera Company", deren künstlerischer Leiter er bis zu seinem Tod war. Er inszenierte die Oper "Falstaff", mit der das "Royal Opera House" in London nach seiner Restaurierung 1992 wiedereröffnet wurde, und viele Titel, die in die Geschichte der zeitgenössischen Opernregie eingegangen sind.

"Graham Vick war eine der bedeutendsten Figuren der zeitgenössischen Regie, ein Maestro, der die Kraft der Partituren, die er inszenierte, wiederentdeckt hat", würdigte die Scala den verstorbenen Regisseur in einer Presseaussendung am Samstag.

Sein Debüt an der Scala feierte Vick 1996 mit der Uraufführung von Luciano Berios Oper "Outis". In der Saison 1997/1998 leitete er die Eröffnungsoper, Verdis Macbeth unter der Regie von Riccardo Muti mit einer extrem abstrakten und zeitgenössischen Inszenierung, die für Diskussionen gesorgt hatte. Vick war auch Regisseur der Scala-Premiere am 7. Dezember 2001 mit Otello unter dem Dirigat von Riccardo Muti, in der Hauptrolle Placido Domingo. (APA, 18.7.2021)