Kommenden Freitag starten die Olympischen Spiele in Tokio.

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Die Zahlen liefern noch keinen Grund zur Panik. Von rund 16.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die bis eine Woche vor Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio angekommen sind, wurden 15 positiv auf das Coronavirus getestet. Eine Handvoll Fälle ist im Olympischen Dorf aufgetreten. Nur dort gibt es Bewegungsfreiheit, Kontakt zur Bevölkerung, die den Spielen überwiegend ablehnend gegenübersteht, soll vermieden werden.

Superspreader-Event

Dass die ersten Corona-Fälle das Schreckgespenst vom Superspreader-Event Olympia realer erscheinen lassen, liegt eher an der Kommunikationsstrategie des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) um Präsident Thomas Bach. Unermüdlich versichert der Deutsche, dass von den Spielen überhaupt keine Gefahr ausgehe. Ja, das Risiko, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Spielen ihresgleichen im Olympischen Dorf oder Einheimische infizieren, liege bei null Prozent. Ein "Die japanische Regierung und Bevölkerung möge sich doch bitte nicht so Haben" klingt da für viele nach.

Dass Bach Ministerpräsident Yoshihide Suga noch immer mit dem Wunsch belästigt, doch ehebaldigst Zuseher zu den Bewerben zuzulassen, muss dem wie Hohn in den Ohren klingen. Spätestens im Oktober, wenn die Olympier längst wieder daheim sind, muss Suga zu Unterhauswahlen antreten. Die Notbremse kann er nicht mehr ziehen. Also: Augen zu und durch. (Sigi Lützow, 18.7.2021)