Dampfwalzen sind weltweit ein probates Mittel, um Gegenstände zu zerstören.

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Malaysias Behörden sorgen mit einem radikalen Schritt gegen eine illegale Bitcoin-Farm für Aufsehen. Nach Angaben der lokalen Zeitung "The Star" zerstörte eine Straßenbauwalze insgesamt 1.069 Mining-Computer, die in der Zeit von Februar bis April 2021 bei sechs Razzien konfisziert wurden. Die Rechner hatten einen Warenwert von knapp einer Million Euro.

1,7 Millionen Euro Schaden

Der örtliche Polizeichef Miri Hakemal Hawari gab der Zeitung zu Protokoll, dass während des Einsatzes in den vergangenen Monaten acht Personen festgenommen worden seien. Gegen sechs der Festgenommenen seien Geldstrafen oder eine Haftstrafe von bis zu acht Monaten verhängt worden. Die Schürfer sollen den Strom für ihre Farm gestohlen haben. Dabei beläuft sich der Stromdiebstahl auf knapp 1,7 Millionen Euro und ist für zahlreiche Stromausfällen verantwortlich. Zudem seien in diesem Jahr drei Häuser wegen selbstgelegter illegaler Stromanschlüsse niedergebrannt, heißt es weiter.

Unbeantwortet blieb hingegen die Frage, weshalb die Polizei gleich zur so drastischen Maßnahme gegriffen hat, die Mining-Computer zu zerstören.

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Der hohe Stromverbrauch von Mining-Farmen steht seit mehreren Monaten scharf in der Kritik. Nach dem rigorosen Vorgehen von China gegen Kryptowährungen und deren Schürfung gab es im Iran wegen des hohen Stromverbrauchs ebenfalls Stromausfälle. Deswegen entschieden sich die Behörden auch dort, strikt gegen die Mining-Farmen vorzugehen. Erst in der vergangenen Woche vermeldete der ukrainische Geheimdienst Ähnliches, als eine Mining-Farm mit 3.800 Playstations und einem Stromverbrauch von circa 260.000 US-Dollar stillgelegt wurde. (red, 19.7.2021)

Update, 20.7.: Es handelt sich freilich nicht, wie ursprünglich geschrieben, um eine Dampfwalze, sondern um eine handelsübliche Straßenbauwalze. Wir bedanken uns bei der Community für die freundlichen Hinweise, der Fehler wurde ausgebessert.